Teheran. Die Generalstaatsanwaltschaft Irans hat ein Bündel neuer, härterer Strafen für Verstöße gegen die Hijab-Vorschriften angekündigt. Die härtere Gangart soll primär die „moralische Verdorbenheit“ im iranischen Volk bestrafen, welche in der Propaganda des islamischen Regimes und seines Führers, des Ayatollah Khamenei, vom Westen in die andauernde Protestwelle kanalisiert wurde. Gemäß dem Generalstaatsanwalt Abdolsamad Khorramabadi sollen Frauen, welche sich nicht an die Hijab-Regeln halten, mit Haftstrafen belegt werden, die von 10 Tagen bis zwei Monaten reichen können. Die iranische Judikative könnte zudem privates Eigentum konfiszieren, politische Aktivitäten und Zivilrechte einschränken und weitere Formen der politischen, sozialen und ökonomischen Isolation betroffener Frauen anordnen. Zudem könnten alle jene, welche beschuldigt werden, die Scharia aufzuweichen mit Haftstrafen von bis zu 10 Jahren belegt werden.
Seit Wochen mehren sich in einigen iranischen Städten – allen voran in der Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran – die Bilder iranischer Frauen verschiedener sozialer Schichten und Altersgruppen, die im öffentlichen Raum demonstrativ auf das Hijab verzichten.
In den letzten Jahren mehrten sich Stimmen aus dem islamistischen politischen Spektrum des Regimes, welche eine Lockerung des Hijabs fordern. Die neuen Gesetze sollen angesichts der katastrophalen, jahrelang andauernden Inflation und Wirtschaftskrise, der auszehrenden Wasserknappheit und ökologischen Verschmutzung in der Golf-Region sowie der chauvinistischen Minderheitenpolitik Stärke demonstrieren.
Quelle: Al Monitor