HomeKlassenkampfWiener Ärztekammer schließt Streiks nicht aus

Wiener Ärztekammer schließt Streiks nicht aus

Bereits im Herbst 2022 wurde vom Vorstand der Wiener Ärztekammer ein Finanzrahmen in der Höhe von einer Million Euro für etwaige Streikmaßnahmen festgesetzt. Das Geld stammt aus dem Kampf- und Aktionsfonds der Kammer. Jetzt gibt es einen weiteren Beschluss zur Vorbereitung möglicher Kampfmaßnahmen.

Wien. Vergangenen Dienstag wurde eine E‑Mail mit dem Betreff „Streikbeschluss der Kurie angestellte Ärzte“ an alle Mitglieder besagter Kurie versendet. Darin heißt es, dass das Kurienbüro „mit der Vorbereitung von Streikmaßnahmen in den Wiener Spitälern“ von der Kurienversammlung beauftragt wurde. In einem nächsten Schritt soll ein Rechtsanwalt mit der rechtlichen Vertretung der Mitglieder im Falle eines Streiks beauftragt werden.

Grund sind die massiven Personalmissstände in den städtischen Krankenhäusern. Österreichweit sind aktuell 2.775 Spitalsbetten wegen fehlenden Pflegekräften sowie Medizinerinnen und Medizinern gesperrt. In Wien allein sind es 798 Betten. Im ersten Quartal 2023 waren in Wien im Bereich der Pflege 550 Dienstposten unbesetzt, bei den Ärztinnen und Ärzten waren es 140.

„Die Stimmung in den Krankenhäusern ist verheerend und angespannt“, so Stefan Ferenci, geschäftsführender Vizepräsident der Ärztekammer, gegenüber dem Standard. Der Beschluss zur Vorbereitung von Streikmaßnahmen sei auf positiven Zuspruch von zahlreichen Ärztinnen und Ärzten gestoßen. Ferenci kann „nicht ausschließen, dass es noch vor dem Sommer zu Streikmaßnahmen kommt“. Am 23. Mai ist ein Krisengipfel zwischen Vertreterinnen und Vertretern sowohl der Ärztekammer als auch des Wiener Gesundheitsverbundes (WIGEV) geplant.

Quelle: Der Standard

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN