Im rosaroten Wien können sich immer mehr Gemeindebaubewohner die Mieten nicht leisten. Die Zahl der Ratenansuchen stieg zuletzt um 26 Prozent, die SPÖ-Asozialdemokratie trägt die Verantwortung.
Wien. Leistbares Wohnen für die Arbeiterklasse – dieser soziale Gedanke lag der Gemeindebautätigkeit im historischen „Roten Wien“ zugrunde. Mittlerweile hat die Wiener SPÖ das System freilich längst zugunsten eines gewinnbringenden Pseudo-„Sozialbaus“ beerdigt. Trotzdem befinden sich 2.300 alte Gemeindebauten mit 220.000 Wohnungen im kommunalen Eigentum der Stadt Wien, 500.000 Menschen – 25 Prozent der Wiener Bevölkerung – leben im Gemeindebau.
Nun, angesichts der radikalen Teuerungen in allen Lebensbereichen, sind für einige Menschen jedoch sogar die Gemeindebaumieten nicht mehr leistbar – zumal auch für ca. die Hälfte der darin befindlichen Wohnungen die Kosten heuer schon massiv angehoben wurden. In Wien hält die regierende SPÖ nämlich nichts von einem Mietpreisstopp. Das logische Resultat: Immer mehr Gemeindebaubewohner können den Zins nicht mehr entrichten.
Konkret mussten 6.300 Mieterinnen und Mieter in diesem Jahr bereits um eine Ratenzahlung bei Wiener Wohnen ansuchen, da sie nicht genug Geld hatten. Gegenüber den Vorjahren markiert dies einen deutlichen Anstieg, in den Gesamtjahren 2021 und 2022 betrug die Anzahl der Ratenansuchen jeweils rund 10.000. Rechnet man die Zahlen des erstes Halbjahrs 2023 hoch, so kommt man am Ende auf 12.600. Das wäre ein Plus von 26 Prozent. Gut möglich, dass es in Wirklichkeit noch mehr werden.
Man sieht: Inzwischen sind auch die Gemeindebaumieten zu hoch, erst recht im Vergleich zu den niedrigen Löhnen, Sozialleistungen und Pensionen. Dass hier kein Mietpreisdeckel eingezogen wurde, ist ein skandalöses und asoziales Versäumnis der SPÖ. Im Großen betrachtet wäre es zudem notwendig, nicht auf undurchsichtige Wohnbauprojekte mit scheinsozialer Maskierung zu setzen, sondern in Wien wieder im großen Stil neue Gemeindebauten zu errichten.
Quelle: ORF