Wien. In den letzten Jahren ist in Wien ein Anstieg der gemeldeten Tierleiden zu verzeichnen. In den Jahren 2021 und 2022 wurden 847 Verfahren eingeleitet. Das waren fast doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2019 und 2020, kritisiert die Tierschutzombudsstelle Wien (TOW).
Die absolute Zunahme der gemeldeten Tierleiden sei auch im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit deutlich spürbar. Allerdings ist unklar, ob dies tatsächlich auf eine Zunahme von Tierleid in der Stadt Wien zurückzuführen ist oder ob einfach mehr engagierte Menschen tierquälerisches Verhalten wahrnehmen und entsprechend bei den Behörden oder der Tierschutzombudsstelle melden.
In den Jahren 2017 und 2018 wurden in der Bundeshauptstadt insgesamt 650 Verwaltungsstrafverfahren wegen Tierleid eingeleitet. In den folgenden beiden Jahren, die stark von den pandemiebedingten Einschränkungen betroffen waren (2019/2020), sank die Zahl auf 454. Die Tierschutzombudsstelle Wien hat daraufhin Aufklärungskampagnen gestartet, die auf positive Resonanz gestoßen seien. Selbst in Volksschulen werde verstärkt Wert auf die Vermittlung des richtigen Umgangs mit Haustieren gelegt. Auch eine Online-Vortragsreihe sei ins Leben gerufen worden, die das Zusammenleben mit Vierbeinern in der Großstadt näher bringt.
Es gibt jedoch auch erfreuliche Entwicklungen zu vermelden: Die Anzahl der Kastrationen bei Streunerkatzen, die im Rahmen eines von der TOW (Tierschutzombudsstelle Wien) koordinierten Projekts der Stadt Wien durchgeführt werden, ist zurückgegangen. Während es 2019/2020 noch 400 Kastrationen gab, sank die Zahl in den beiden Folgejahren auf 210. Dies lässt darauf schließen, dass die Bevölkerung von streunenden Katzen durch die Kastrationsmaßnahmen bereits zu sinken begonnen hat.
Quelle: ORF