Die steirische KPÖ verteilt das Geld, das ihre Funktionsträger in Land und Stadt Graz von ihrem Gehalt abgeben, an Bedürftige. Das ist lobenswerte Sozialarbeit, mit den Aufgaben einer kommunistischen Partei hat es allerdings nur bedingt zu tun.
Graz. Wie es schon seit vielen Jahren der Brauch ist, berichten die steirische und die Grazer KPÖ am Jahresende, wie viel Geld von den Mandataren abgegeben wurde, um Menschen in Not zu helfen. Dieses Jahr waren es mehr als 270.000 Euro. Die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr etwa behält von den rund 8.300 Euro Nettobürgermeisterinnengehalt nur 2.000 Euro.
Am meisten Unterstützungen würden die Menschen bei den Ausgaben des täglichen Lebens benötigen, also für Lebensmittel, Kleidung, aber auch etwa für Bestattungskosten. Auf Platz zwei rangierten Mietzinszahlungen etwa zur Verhinderung von Delogierungen, an dritter Stelle stand im heurigen Jahr die Unterstützung bei Ausgaben für Strom- und Heizungskosten. Weitere Bereiche, in denen die KPÖ Menschen unterstützte, waren Spitals- und Arztrechnungen, Ausgaben für Schule und Kinderbetreuung, aber auch für Anschaffungen wie Boiler und Möbel.
Sozialarbeit ohne Benennung der Ursachen
Die Arbeit der KPÖ ist auf individuelle Hilfe ausgerichtet, was für die Betroffenen natürlich sehr wichtig ist, es gibt aber keine Berichte darüber, dass den Empfängern der KPÖ-Hilfe auch gesagt wird, dass an ihrer Lage nicht in erster Linie sie selbst, sondern das kapitalistische System schuld ist. Dieses zu stürzen und eine sozialistische Gesellschaft zu errichten ist die wichtigste Aufgabe für Kommunistinnen und Kommunisten. Davon hört man von der steirischen KPÖ eher nur in Festansprachen.
So bleibt das Ganze durchaus lobenswerte Sozialarbeit, wie sie von vielen anderen Stellen wie der Volkshilfe, der Caritas, der Diakonie und anderen auch geleistet wird. Mit den Aufgaben einer kommunistischen Partei hat das allerdings nur bedingt zu tun.
Quelle: KPÖ Graz