Wien. Die Austrian Airlines (AUA) musste am Donnerstag innerhalb von nur zwei Wochen zum dritten Mal eine beträchtliche Anzahl von Flügen – diesmal 120 – aufgrund einer Betriebsversammlung streichen. Grund dafür sind die andauernden und bisher ergebnislosen KV-Verhandlungen für das fliegende Personal. Die Gespräche hierfür dauern bereits zwölf Runden an. Die Gewerkschaft droht mit Streikmaßnahmen, falls bis zum festgelegten Ultimatum am Freitag, 22. März, keine Einigung gefunden wird.
Die Intensität der Verhandlungen soll in der kommenden Woche noch einmal erhöht werden, mit geplanten täglichen Verhandlungsrunden zwischen den Vertretern der Arbeitnehmer und des Arbeitgebers. Verhandelt wird eine Vereinbarung über die Gehaltsstrukturen für etwa 3.500 Kolleginnen und Kollegen des fliegenden Personals. Die Gewerkschaft vida fordert eine Gehaltserhöhung von 30 Prozent sowie zusätzliche Urlaubstage. Dies wird begründet mit dem Ziel, die Gehaltsunterschiede zu den Kolleginnen und Kollegen innerhalb des Lufthansa-Konzerns zu verringern, wo das Kabinenpersonal der AUA deutlich weniger verdient.
Die Unzufriedenheit der betroffenen Kolleginnen und Kollegen manifestierte sich in der Teilnahme von 1.300 Angestellten an der jüngsten Betriebsversammlung, die ein klares Zeichen ihrer Entschlossenheit ist. Das Angebot der Arbeitgeberseite liegt hingegen bei lächerlichen 4,5 Prozent.
Neben den 120 ausgefallenen Flügen am Donnerstag wurden weitere Flüge aufgrund eines Warnstreiks des deutschen Luftsicherheitspersonals gestrichen. Die abgesagten Flüge der letzten Wochen haben laut Unternehmensangaben einen finanziellen Schaden von rund 4 Millionen Euro verursacht und umfassende logistische Herausforderungen für Zehntausende von Passagieren bedeutet.
Quelle: ORF