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AK warnt vor digitalen Preisschildern in Supermärkten

Salzburg. Der Einsatz von elektronischen Preisschildern in österreichischen Supermärkten stößt auf Kritik der Arbeiterkammer (AK). Während die Handelsketten die Umstellung als modernen Fortschritt begrüßen, befürchten Konsumentenschützer potenzielle Nachteile für die Verbraucher.

Die Supermarktkette Spar hat nach jahrelangen Tests angekündigt, bis Ende des Jahres in 200 Filialen digitale Preisschilder einzuführen. Laut Spar-Sprecherin Nicole Berkmann ergeben sich dadurch zahlreiche Vorteile, vor allem für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die nicht mehr manuell die Preise austauschen müssten. „Die Einführung der digitalen Preisschilder wird die Effizienz in unseren Filialen erheblich steigern und unseren Mitarbeitern viel Arbeit ersparen“, heißt es von Berkmann.

Martina Plazer von der Arbeiterkammer Salzburg äußerte jedoch Bedenken bezüglich der neuen Technologie. Sie warnt vor sogenannten „Flatterpreisen“, bei denen Preise mehrfach am Tag geändert werden könnten, abhängig von äußeren Faktoren wie Tageszeit oder Wetter. „Es besteht die Gefahr, dass Preise in Echtzeit angepasst werden, zum Beispiel bei heißem Wetter die Preise für Speiseeis steigen“, erklärte Plazer.

Hans Reisch, Vorstand bei Spar, betont, dass die digitale Preisauszeichnung nicht für dynamische Preisgestaltung genutzt werde. „Dynamic Pricing wird es bei uns nicht geben. Schon allein aus Konkurrenzgründen nicht“, versicherte Reisch. Auch Berkmann unterstrich, dass Supermärkte keine Tankstellen oder Fluglinien seien und deshalb keine schnellen Preisänderungen durchgeführt würden.

Die Arbeiterkammer fordert nun eine gesetzliche Regelung, die Mehrfachänderungen der Preise pro Tag verbietet. Plazer argumentiert, dass ohne solche Regelungen die Gefahr bestehe, dass sich die Preise sogar auf dem Weg zur Kasse ändern könnten.

„Im schlimmsten Fall muss der Kunde an der Kasse reklamieren, weil der Preis sich plötzlich geändert hat“, warnte Plazer. Sie fordert, dass Supermärkte, ähnlich wie Tankstellen, nur einmal täglich die Preise ändern dürfen.

Quelle: ORF

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