HomePanoramaInsolvenz der Machines Highest Mechatronic GmbH: 55 Arbeitsplätze betroffen

Insolvenz der Machines Highest Mechatronic GmbH: 55 Arbeitsplätze betroffen

Die Machines Highest Mechatronic GmbH aus Erl hat ein Insolvenzverfahren eröffnet, mit Schulden von über sechs Millionen Euro und 55 betroffenen Mitarbeitern. Das Unternehmen bietet den Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent an, die innerhalb von zwei Jahren gezahlt werden soll, und die Verhandlungen finden am 25. November statt.

Kufstein. Am Dienstag wurde ein Insolvenzverfahren gegen die Firma Machines Highest Mechatronic GmbH aus Erl eröffnet. Laut Kreditschutzverband belaufen sich die Schulden auf über sechs Millionen Euro. Von der Insolvenz sind 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. 

Das 2018 gegründete Unternehmen ist in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Rotations‑, Karussell- und Digitaldruckmaschinen sowie insbesondere von Siebdruckgeräten für den Textilbereich tätig.

Auswirkungen des Ukraine-Kriegs und Inflation

Im Lagebericht zur Bilanz 2022 wird festgestellt, dass der Start ins Jahr 2023 weiterhin von den Kriegsgeschehnissen in der Ukraine und den damit verbundenen Sanktionen geprägt gewesen sei. Die globale finanzielle Situation, die durch hohe Inflation und ein hohes Zinsniveau belastet ist, wirke sich erschwerend aus und führe nach wie vor zu erheblichen Verzögerungen im Zahlungsverkehr, bis hin zu Komplettausfällen bereits fixierter Aufträge. Es herrsche große Ungewissheit über die zukünftige Entwicklung, und die Textilbranche befinde sich seit Anfang 2023 in einer Krise, mit Marktbereinigungen und Neupositionierungen. Das Unternehmen habe erkannt, dass das für 2023 budgetierte Umsatzvolumen von 13,4 Millionen Euro gefährdet sei.

Des Weiteren wurde erwähnt, dass seit Mai 2023 bereits Maßnahmen ergriffen wurden, um einem möglichen Erlösausfall bilanztechnisch entgegenzuwirken. Dazu gehören unter anderem die Reduktion von Personalkosten, die Verschlankung der Prozesse und die Senkung der Beschaffungskosten sowie Optimierungen in der Logistik, die bereits Wirkung zeigen.

Das Unternehmen betont zudem, dass es nun wieder konkurrenzfähiger in der Preisgestaltung für Maschinen und Ersatzteile sei. Die aktuelle Finanzkrise komme ihnen, ganz im Gegensatz zu den betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zugute, da sie durch eine höhere Effizienz in der Beschaffung und Produktion ihre Kosten senken und sich so besser für die Zukunft positionieren könnten.

Es ist nicht das erste Mal, dass an diesem Standort ein Unternehmen insolvent wird. Bereits 2009 musste die MHM Siebdruckmaschinen GmbH Insolvenz anmelden. Der aktuelle Alleineigentümer, die Lfficiency Holding aus Deutschland, strebt laut Kreditschutzverband eine Sanierung des Betriebs an.

Zum Insolvenzverwalter wurde der Innsbrucker Rechtsanwalt Herbert Matzunski ernannt. Das Unternehmen schlägt den Gläubigern eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent vor, zahlbar innerhalb von zwei Jahren. Die Prüfungs- und Sanierungsplantagsatzung ist für den 25. November am Landesgericht Innsbruck angesetzt.

Quellen: ORF / Kurier

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