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Kolumbiens Präsident Petro gegen Privatisierung von Monómeros

Bogotá. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat sich in einem Schreiben an seinen venezolanischen Amtskollegen Nicolás Maduro gegen die geplante Privatisierung des staatlichen Agrochemieunternehmens Monómeros ausgesprochen. Die Firma, die eine Schlüsselrolle in der kolumbianischen Landwirtschaft spielt, ist seit Jahrzehnten ein strategischer Akteur in der Produktion von Düngemitteln und Agrochemikalien. Petro warnt nun: Der Verkauf von Monómeros könnte verheerende Folgen für die Agrarwirtschaft und die Ernährungssouveränität der Region haben.

In seinem Brief macht Petro klar, dass eine Privatisierung von Monómeros weitreichende Konsequenzen hätte. „Die Privatisierung und der Verkauf von Monómeros werden zu höheren Preisen für landwirtschaftliche Primärprodukte in unseren Ländern führen“, schreibt der kolumbianische Präsident. Zudem müssten Landwirte dann verstärkt auf teurere ausländische Produkte zurückgreifen, was ihre wirtschaftliche Situation weiter verschärfen würde.

Besonders kritisch sieht Petro die Auswirkungen auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft. „Diese Entscheidung könnte Millionen von Menschen, die die Grundlage der Ernährungssouveränität in unserer Region bilden, zu Armut und Hunger verurteilen“, so Petro weiter. Die Rolle von Monómeros, stabile und erschwingliche Preise für Düngemittel und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel sicherzustellen, sei von essenzieller Bedeutung für die regionale Landwirtschaft.

Monómeros wurde 1967 als Joint Venture zwischen Venezuela und Kolumbien gegründet und gehört seit 2006 vollständig der venezolanischen Petrochemiegesellschaft Pequiven. Die Firma ist der zweitwichtigste ausländische Vermögenswert Venezuelas nach Citgo und liefert wichtige Produkte für die kolumbianische Kaffee‑, Kartoffel- und Palmölproduktion.

Das Unternehmen arbeitet derzeit unter Sanktionsbefreiungen des US-Finanzministeriums, die es ihm ermöglichen, trotz internationaler Restriktionen zu operieren. Diese Ausnahmeregelungen könnten jedoch aufgehoben werden, wenn Donald Trump seine zweite Amtszeit antritt. In seiner ersten Amtszeit hatte Trump Venezuela mit strengen Sanktionen belegt und damit die wirtschaftliche Lage des Landes erheblich verschärft.

Nach der Beschlagnahmung des Unternehmens durch die Regierung des kolumbianischen Ex-Präsidenten Iván Duque 2019 übergab dieser die Kontrolle an die von den USA unterstützte „Übergangsregierung“ von Juan Guaidó. Unter der Leitung von Guaidó und seiner Hardliner-Opposition wurde Monómeros von Korruptionsskandalen und Missmanagement erschüttert. Dies führte nicht nur zu einem Einbruch der Produktivität, sondern auch zu erheblichen Problemen für die landwirtschaftlichen Produzenten in Kolumbien.

Nach seinem Amtsantritt setzte Petro dem Missmanagement ein Ende und übergab die Kontrolle über Monómeros zurück an Pequiven. Dies stabilisierte das Unternehmen und schuf die Grundlage für eine Wiederbelebung seiner Rolle in der regionalen Landwirtschaft.

Mit seinem klaren Nein zur Privatisierung von Monómeros setzt Petro ein Zeichen für die Zusammenarbeit und die wirtschaftliche Unabhängigkeit in der Region. Seine Botschaft an Maduro ist unmissverständlich: Statt auf kurzfristige Einnahmen durch einen Verkauf zu setzen, müsse Monómeros als strategisches Unternehmen erhalten bleiben, um die Landwirtschaft in Kolumbien und Venezuela zu stärken.

Quelle: Amerika21

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