Für die Trinkwasserversorgung der wachsenden Millionenstadt Wien errichtet die gemeindeeigene Firma Wiener Wasser zusätzliche Speicherkapazitäten auf dem Weg von den Hochquellleitungen auf der Rax und dem Schneeberg nach Wien. Im Endausbau sollen in 31 Speichern 2 Milliarden Kubikmeter Wasser vorrätig gehalten werden.
Wien. In Neusiedl am Steinfeld in Niederösterreich laufen die Arbeiten für den Ausbau des weltweit größten geschlossenen Trinkwasserbehälters auf Hochtouren. Mehr Wasser zu speichern, ist ein zentraler Schwerpunkt der Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“. Wien passt damit die Trinkwasser-Infrastruktur an das Bevölkerungswachstum und an den Klimawandel an.
Im Behälter Neusiedl am Steinfeld können in Zukunft rund eine Milliarde Liter Wasser gespeichert werden. Insgesamt wird der Wasserspeicher um vier weitere Wasserkammern ausgebaut. Die erste neue Kammer nimmt bereits Gestalt an. In den vergangenen Monaten wurden umfangreiche Aushubarbeiten in bis zu acht Metern Tiefe durchgeführt und die ersten Bodenplattenteile errichtet. Auf diesen werden bereits die elf Meter hohen Wände und Säulen betoniert, die die Kammerdecke tragen.
2 Milliarden Liter Wasser in 31 Wasserbehältern
Der Behälter Neusiedl am Steinfeld wurde in das Gefälle der I. Hochquellenleitung eingebunden. Er besteht aktuell aus vier riesigen Wasserkammern, die derzeit rund 600 Millionen Liter Wasser fassen. Das Hochquellwasser fließt ohne Einsatz von Pumpen durch den Behälter und weiter bis nach Wien. Die Erweiterung des Speichervolumens erfolgt in zwei Etappen. Bis Ende 2028 wird der Behälter um zwei Kammern ausgebaut. Diese können insgesamt 200 Millionen Liter Wasser speichern. Damit erhöht sich das Speichervolumen nach vier Jahren Bauzeit auf insgesamt 800 Millionen Liter Wasser. Danach ist ein Ausbau um weitere zwei Kammern sowie die Sanierung der aktuell bestehenden Kammern geplant.
Nach der Fertigstellung beträgt das Speichervolumen im Behälter Neusiedl am Steinfeld rund eine Milliarde Liter Wasser (1 Million Kubikmeter), was einer Steigerung des Status Quo um rund 70 Prozent entspricht. Um die Größenordnung zu veranschaulichen: 1 Million Kubikmeter entsprechen in etwa einer Fläche eines Fußballfeldes, das 140 Meter hoch mit Wasser gefüllt ist. In dieses Fußballfeld könnte der gesamte Stephansdom hineingesetzt werden. Insgesamt kann Wiener Wasser zukünftig in seinen 31 Wasserbehältern rund zwei Milliarden Liter Wasser speichern.
Quelle: OTS