Das Bezirkswahlergebnis im 16. Wiener Gemeindebezirk spiegelt die Gesamtlage wieder. Die SPÖ ist deutliche Wahlsiegerin, die PdA bleibt beim Resultat von 2015.
Wien-Ottakring. Für die gestrige Bezirksvertretungswahl in Ottakring (16. Wiener Gemeindebezirk) liegt ein vorläufiges Ergebnis vor, das noch keine Briefwahlkarten, keine Wahlkarten aus anderen Bezirken sowie keine Stimmen von EU-Bürger/innen enthält. In den großen Linien entspricht es den Resultaten auf der Gemeindeebene: Die SPÖ gewinnt dazu, geht mit Abstand als erste durchs Ziel und stellt weiterhin den Bezirksvorsteher (41,45%, +2,83 Prozentpunkte). Die ÖVP (16,02%, +7,20) springt auf Platz 2, knapp vor den Grünen (15,41%, ‑1,62), deren Minus allerdings eine kleine Überraschung darstellt. Einen verheerenden Einbruch gibt es für die FPÖ (7,74%, ‑18,08), die NEOS bleiben recht konstant (5,75%, +0,88). Die „LINKS“-Kandidatur kann das Ergebnis des Vorläufers „Wien anders“/KPÖ verdoppeln (3,66%, +1,78) und liegt nicht weit hinter HC Strache (3,80%). Ebenfalls in der Bezirksvertretung sind die Liste SÖZ (2,91%) sowie voraussichtlich die Bierpartei (1,95%). Die genauen Resultate und Mandatszahlen werden sich erst mit der Auszählung der restlichen Stimmen ergeben, und nicht zuletzt die absoluten Zahlen an Stimmen haben einstweilen noch keine Aussagekraft: Es gibt einen Rekord an Wahlkarten, wodurch sich die Zahlen im Schnitt wohl noch verdoppeln werden.
Partei der Arbeit auf niedrigem Niveau stabil
Die Partei der Arbeit (PdA), die diesmal nur im Bezirk Ottakring kandidiert hatte, scheint ihr Ergebnis aus dem Jahr 2015 zu wiederholen. Damals erreichte die PdA im 16. Bezirk 0,18 Prozent der Stimmen und exakt dieser Anteil wird auch im vorläufigen Resultat für 2020 ausgewiesen. Vor fünf Jahren war sie jedoch in sechs Bezirken (neben Ottakring auch in Leopoldstadt, Favoriten, Simmering, Meidling und Donaustadt) angetreten, mit durchwegs ähnlichen Ergebnissen, wobei Ottakring das höchste war. Bezirksratsmandate waren und sind für die PdA nicht in realistischer Reichweite, was jedoch klar war. Das „Wahlziel“ der einzigen marxistisch-leninistischen Liste in Wien bestand darin, die erhöhte politische Aufmerksamkeit vor Wahlen zu nützen und im direkten Kontakt mit der Ottakringer Arbeiterklasse, die fast zur Hälfte nicht wahlberechtigt ist, Verbindungen zu knüpfen. Das ist nach Einschätzung von PdA-Spitzenkandidat Gerhard Dusek durchaus gelungen, auch wenn sich dies noch nicht in einem größeren Stimmenanteil niederschlage. Die gegebene Wahrnehmung auf niedrigem Niveau sei für die weitere Aufklärung, Mobilisierung und Organisierung der Arbeitenden, Arbeitslosen und Migrant/innen zu nützen. Eine umfassendere Einschätzung aus dem Parteivorstand ist im Laufe des Tages zu erwarten.
Quelle: Gemeinde Wien