Mit der Operation „Iskra“ gelang es den sowjetischen Truppen vor 80 Jahren, einen Korridor zur belagerten Stadt Leningrad herzustellen. Im Verlauf dieser strategisch wichtigen Offensive hatte die Rote Armee den Verlust von 115.000 Soldaten zu beklagen, 34.000 davon waren tot. Der 18. Jänner ist der Tag, an dem der Durchbruch gelang und dieser Tag gilt in Russland als bedeutendes historisches Datum.
Der Durchbruch der Blockade von Leningrad am 18. Jänner 1943 war ein Wendepunkt in der Schlacht um die Stadt an der Newa. Mit dem Abschluss der Operation „Iskra“ ging die Initiative zur Durchführung von Kampfhandlungen in Leningrad endgültig auf die sowjetischen Streitkräfte über.
Die Lage der Stadt, der Leningrader Front und der Baltischen Flotte verbesserte sich deutlich. Die Gefahr des Zusammenschlusses der die Stadt belagernden deutschen, spanischen und finnischen Truppen war gebannt.
Korridor für Bahnlinie freigekämpft
An der Südküste des Ladogasees war durch die Sowjets ein 8 bis 11 Kilometer breiter Korridor freigekämpft worden, über den die direkte Landverbindung zu Leningrad wiederhergestellt werden konnte. Bereits am 22. Jänner begann die Sowjetunion mit der Wiederherstellung der Bahnlinie nach Leningrad. Leningrad konnte ab dem 6. Februar wieder mit der Eisenbahn versorgt werden, das verbesserte die Versorgungslage in der Stadt enorm.
Trotz dieses wichtigen Erfolges war die Blockade der Stadt noch lange nicht beendet. Der Durchbruch wurde zu einem hohen Preis errungen. Die Rote Armee verlor im Verlauf der Operation „Iskra“ 115.000 Soldaten, davon waren 34.000 Todesopfer zu beklagen. Die Endgültige Befreiung Leningrads gelang erst im Jänner 1944.
1,1 Millionen Menschen starben durch die Blockade
In den 28 Monaten der Belagerung starben etwa 1,1 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner Leningrads, 90 Prozent davon verhungerten. Die Einschließung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht und den mit ihr verbündeten spanischen und finnischen Truppen mit dem Zweck, die Bevölkerung Leningrads systematisch verhungern zu lassen, war eines der schwersten Verbrechen, das die Faschisten im Verlauf des zweiten Weltkriegs begangen haben.
Putin fordert Einstufung als Genozid
Während der russische Präsident in St. Petersburg, dem ehemaligen Leningrad, der tapferen Rotarmisten gedachte, die bei dieser wichtigen Operation gefallen waren, rief sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj in einer Videoansprache an das Weltwirtschaftsforum in Davos zum Kampf der ganzen Welt gegen Russland auf und forderte wie immer mehr und neue Waffen sowie weitere Finanzspritzen für sein korruptes Regime. In Davos geht es dieses Jahr offenbar sowieso in erster Linie um Waffenlieferungen an die Ukraine, Kriegshetze und Geschäfte mit dem Krieg. Putin rollte in seiner Ansprache unter anderem die Frage auf, warum die Belagerung Leningrads und anderer sowjetischer Städte nicht als Genozid am russischen bzw. sowjetischen Volk eingestuft wird.
Rote Armee sammelt wichtige Erfahrungen
Während dieser verlustreichen Offensive sammelten die sowjetischen Armeen beträchtliche Erfahrungen in der Organisation und Durchführung von Angriffen unter den Bedingungen eines strengen Schneewinters und waldig-sumpfigen Bodens sowie beim Durchbruch einer stark befestigten Verteidigung des Feindes. Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine sorgfältige Planung der Artillerieoffensive und der Artilleriebewegungen im Gefecht, ein kühnes und schnelles Manövrieren der Artillerie und ein umfassender Einsatz des massiven Feuers während der Offensive sowie die Zuweisung von Geschützen, einschließlich schwerer Kaliber, für den Beschuss direkter Feuermittel und gegnerischer Verteidigungsanlagen erforderlich sind.
Stalin zeichnete die Helden aus
Der Oberste Befehlshaber Joseph Stalin lobte in seinem Befehl vom 25. Jänner 1943 die Truppen der Leningrader und Wolchow-Front für die erfolgreiche militärische Aktion zur Durchbrechung der Blockade von Leningrad und beglückwünschte sie zu ihrem Sieg über den Feind. Die 136. (Kommandeur – Generalmajor N. P. Simonyak) und die 327. (Kommandeur – Oberst N. A. Poljakow) Infanteriedivisionen wurden für ihren Mut und ihren Heldenmut in die 63. bzw. 64. Garde-Schützen-Divisionen umgewandelt. Etwa Neunzehntausend Soldaten der Leningrader und Wolchow-Fronten sowie der Baltischen Flotte wurden mit Orden und Medaillen ausgezeichnet, 25 Personen wurde der Titel „Held der Sowjetunion“ verliehen.
Quellen: Russland und die UdSSR in den Kriegen des 20. Jahrhunderts: Eine statistische Studie. – MOSKAU: OLMA-PRESS, 2001, zit. nach vk.com/flag_rodiny/Leningrader Blockade – Wikipedia/kp.ru/APA via MSN.