Große Kosteneinsparungen sind notwendig, um bis ins Jahr 2026 350 Millionen Euro freizusetzen. Dafür werden Geschäftsbereiche zusammengeschrumpft und 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen.
Helsinki. Das finnische Mineralölunternehmen Neste (früher Neste Oil) verkündete am Mittwoch, dass es jährlich 50 Millionen Euro durch Maßnahmen einsparen wolle, zu denen auch der Abbau von rund 400 Arbeitsplätzen weltweit gehören soll.
Der Raffinerie- und Biokraftstoffhersteller Neste ist in den letzten Jahren schnell gewachsen, nachdem er früh in erneuerbare Kraftstoffe investiert hat. Dies liegt auch daran, dass der Konzern Kraftstoffe aus Abfällen herstellt und Industrie sowie Transportunternehmen nach umweltfreundlicheren Alternativen suchen, um ihre Emissionen zu senken. Die an sich gute Intention schlägt jedoch mit einem massiven Stellenabbau in ihr Gegenteil um. Für eine Wertschöpfung von rund 350 Millionen Euro bis ins Jahr 2026, sind große Kosteneinsparungen notwendig, die in erster Linie zulasten der Angestellten gehen sollen.
Lehmus: Sicherung des Wachstums und der Wettbewerbsfähigkeit
Neste kündigte an, die Geschäftsbereiche Renewable Aviation, Renewable Road Transportation und Renewable Polymers and Chemicals zusammenzulegen und sein Entwicklungsportfolio zu straffen. Der Vorstandsvorsitzende von Neste, Matti Lehmus, sagte, die Maßnahmen seien unvermeidlich, um das zukünftige Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
„Wenn wir unser operatives Umfeld betrachten, wachsen die Märkte, aber gleichzeitig wird der Wettbewerb voraussichtlich zunehmen“, ließ er unlängst verlauten und fügte hinzu, sein Ziel sei es, die Maßnahmen bis zum nächsten Frühjahr abzuschließen. Das schnelle Wachstum von Neste habe jedoch zu einer komplexen Organisation und einer großen Anzahl von Entwicklungsprojekten geführt, die nun neu bewertet werden sollen, so Lehmus.
Meisten Einsparungen im nächsten Jahr
Neste wird nun das Entwicklungsportfolio straffen, um zusätzliche Einsparungen zu erzielen, die meisten davon im Jahr 2024, sagte das Unternehmen. „Unser strategischer Fokus liegt auf der kurz- und langfristigen Erweiterung unserer Rohstoffbasis“, sagte Lehmus.
Das Unternehmen erklärte, die Umstrukturierung sei ein konkreter Schritt im Rahmen eines im Juni vorgestellten Plans zur Schaffung von mehr als 350 Millionen Euro an „zusätzlichem Wert“ bis Ende 2026 im Vergleich zu 2022. Lehmus sagte, dass die Wertschöpfung von 350 Millionen Euro sowohl durch Produktivitätssteigerung als auch durch Kostensenkung erreicht werden soll.
Quelle: Reuters