London. Die Zahl der Obdachlosen erreichte in London im vergangenen Jahr ein Rekordhoch. Das zeigen die Daten von Homeless Link, die die nächste britische Regierung auffordert, „entschlossene Maßnahmen“ zu ergreifen. Am 4. Juli finden in Großbritannien Parlamentswahlen statt, und Meinungsumfragen sehen Labour in Führung.
Zwischen März 2023 und März 2024 waren etwa 12.000 Personen in der von der Organisation verwalteten Datenbank registriert. Die Zahl ist um 19 Prozent höher als vor einem Jahr, 58 Prozent höher als vor 10 Jahren und die höchste Zahl, die jemals in der britischen Hauptstadt verzeichnet wurde, heißt es in ihrem Jahresbericht. Der Kapitalismus und der Markt regeln eben nur die Profite.
Das Thema Wohnen ist ein zentrales Thema des Wahlkampfs, da immer mehr junge Menschen und Beschäftigte in verschiedenen Branchen nicht in der Lage sind, die Mietkosten zu decken. Das ist auch ein internationaler Trend, der im Zuge der Inflation immer mehr um sich greift und die Menschen in eine unmögliche Lage bringt.
Den Daten zufolge hatten 17 Prozent der Menschen, die im vergangenen Jahr obdachlos wurden, zuvor eine Unterkunft für Asylbewerber durchlaufen. Seit Monaten braut sich eine Debatte über die Entscheidung der Tory-Regierung zusammen, die Zeit zu verkürzen, die Menschen, denen Asyl gewährt wurde, um eine Unterkunft zu finden und das staatlich finanzierte Unterbringungszentrum zu verlassen.
Britische Staatsangehörige machen 45 Prozent der registrierten Obdachlosen aus, während ein Viertel aus einem europäischen Land stammt. Die restlichen 30 Prozent kommen aus anderen Ländern der Welt.
Quelle: 902.gr