Erneut ereignete sich auf den Straßen Kolumbiens ein Massaker durch paramilitärische Kräfte, die ungesühnt und nach Laune brandschatzen und morden. Die Regierung ist außerstande und außerdem nicht gewillt, dem Morden Einhalt zu gebieten.
Bogotá. Ein neues Massaker ereignete sich am Montag im Departement Cauca. Drei Menschen wurden in einem ländlichen Gebiet der Gemeinde Mercaderes getötet. Cauca gehört zu jenen fünf Departements Kolumbiens, die am stärksten von der durch Paramilitärs und der Laissez-Faire-Politik der Regierung losgetretenen Gewaltspirale betroffen sind. Die anderen vier Departements sind Antioquia, Nariño, Valle del Cauca und Putumayo.
Ein Verletzter schaffte es ins nächstgelegene Krankenhaus und berichtete vom Angriff im Sektor La Chichería, der sich etwa zehn Minuten vom Stadtzentrum entfernt befindet.
„Der Polizeiinspektor und andere Beamte begaben sich zu dem Ort und fanden das zerschossene Fahrzeug“, rekapituliert Bürgermeister Fernando Díaz den Fall.
Bei den Opfern handelt es sich um den 45-jährigen Diego Mauricio Majín, den 27-jährigen Cristian Andrés Caicedo und um Apolinar Montero Daza, dessen Alter noch nicht bekanntgegeben wurde. Das kolumbianische Institut für Entwicklungs- und Friedensstudien (INDEPAZ) berichtet davon, dass die Opfer angeblich von Mitgliedern einer bewaffneten Gruppe festgehalten und später in der Gegend von Chinchero getötet wurden. Die Menschenrechtsorganisation hebt hervor, dass die Dynamik der Gewalt in diesem Gebiet mit Mechanismen der sozialen Kontrolle über afrokolumbianische, indigene und bäuerliche Gemeinschaften verbunden ist. Diese Kontrollmechanismen spielen sich unabhängig von den grundsätzlichen Motiven der Kriminalität bewaffneter Gruppen ab, die sich im Drogen- und Waffenhandel sowie in der Erpressung manifestieren.
59. Massaker im Jahr 2022
Mit dem brutalen Überfall in Cauca, in dessen Zuge drei Menschen getötet wurden, sind es rund 59 Massaker, die nur im Jahr 2022 in Kolumbien gezählt wurden. Allein zwischen 31. Juli und 1. August wurden drei Massaker durch paramilitärische Kräfte verübt, bei denen mehr als zwölf Menschen umgebracht wurden. Am 3. August berichtete die ZdA u.a. über den brutalen Mord an der schwangeren María Verónica Pai Cabeza, einer sozialen Anführerin der indigenen Bewegung von der Gemeinschaft der Awá. Laut einer Studie von Indepaz rückt die Amtszeit von Iván Duque in die Nähe der schlimmsten Gewaltperiode der letzten Jahrzehnte, nämlich jener zwischen 2002 und 2008, als die Uribe-Regierung an der Macht war.
Quelle: teleSUR