Bologna. Am vergangenen Wochenende hat die italienische Allgemeine Basisgewerkschaft (Sindacato Generale di Base, SGB) ihren zweiten nationalen Kongress abgehalten. Rund 500 Arbeiterinnen und Arbeiter aus allen Teilen Italiens trafen sich in Bologna, diskutierten die Lage der Arbeiterklasse und fassten Beschlüsse über die zukünftige Arbeit der SGB.
Im Zentrum der Debatte standen die sozialen und gewerkschaftlichen Kämpfe der letzten Monate und Wochen in Italien. In verschiedenen Redebeiträgen wurde die Vereinheitlichung und Mobilisierung der Arbeiterinnen und Arbeiter bis zum Generalstreik betont. Italien wurde hart von Pandemie getroffen und selbst am Höhepunkt der Gesundheitskrise, als die Krankenhäuser zum Teil bereits überlastet waren und viel Menschen an CoViD-19 starben, weigerten sich die Arbeitgeber, umfassende Maßnahmen zum Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter zu ergreifen. Nun sollen ihnen auch noch die Kosten der ökonomischen Krise des Kapitals aufgebürdet werden.
Die italienische Arbeiterklasse setzt sich seit Monaten mit Streiks und Arbeitskämpfen zur Wehr, häufig werden die Kämpfe von kleineren Gewerkschaften organisiert. Die beiden großen Verbände CGIL und UIL folgen einer ähnlichen sozialpartnerschaftlichen Praxis wie der ÖGB in Österreich, die sich in großen Worten erschöpft und versucht, den Arbeiterinnen und Arbeitern ein X für ein U vorzumachen.
Der Kongress der SGB beschloss deshalb, in den kommenden Monaten eine Verallgemeinerung und ein Zusammenführen der Kämpfe der verschiedenen Sektoren der Arbeiterklasse und der Arbeitslosen zu einem Generalstreik zu unterstützen. Gemeinsam soll sich die Arbeiterklasse der „Offensive der Arbeitgeber (…) an der Front der Arbeitsverträge, der Schulen und des Gesundheitswesens, sowie der allgemeineren Wirtschaftspolitik der Regierung entgegenzustellen“.
Quelle: SGB