Nach Angaben von Codacons kostete die Teuerung die durchschnittliche italienische Familie im vergangenen Jahr 3.000 Euro zusätzlich.
Rom. Nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Codacons und der staatlichen Statistikbehörde ISTAT führen die Rekordpreise in Italien zu einer drastischen Verschlechterung des Lebensstandards im Land. Nach Angaben von Codacons kostete der Anstieg der Lebenshaltungskosten die durchschnittliche italienische vierköpfige Familie im vergangenen Jahr 3.000 Euro zusätzlich. Besonders und härter von der Teuerung betroffen sind ärmere Familien, da diese einen größeren Anteil ihres Einkommens für den täglichen Bedarf ausgeben.
Codacons rechnet vor, dass eine vierköpfige Familie für Brot und Getreide rund 144 Euro mehr ausgegeben hätte als 2021 (+10,9 Prozent), 122,7 Euro mehr für Fleisch (+7,2 Prozent) sowie 117,3 Euro mehr für Gemüse (+11,8 Prozent). Die Ausgaben für Milch, Käse und Eier sind um durchschnittlich 94 Euro pro Haushalt gestiegen (+9,5 Prozent), 43,6 Euro wurden mehr für Obst ausgegeben.
Die Preise in Italien waren Ende letzten Jahres um 11,6 Prozent höher als das Jahr zuvor. Für das Jahr 2022 insgesamt lagen die Preise laut ISTAT im Durchschnitt um 8,1 Prozent höher. Gleichzeitig hielten die Löhne nicht mit der Inflationsrate Schritt, was zu einem niedrigeren durchschnittlichen Lebensstandard führte.
Als Hauptgrund für die Einkommenseinbußen nannte Codacons die Energiepreise, die seit März 2022 aufgrund des russisch-ukrainischen Kriegs in die Höhe schossen. ISTAT-Daten zufolge lagen die Energiepreise Ende letzten Jahres um 63,3 Prozent höher als Ende 2021. Die Daten von Codacons zeigten jedoch einen noch stärkeren Anstieg der Energierechnungen für Privathaushalte, die im Laufe des Jahres 2022 um 110,4 Prozent gestiegen sein sollen.
„Die monströsen Preissteigerungen haben keinen Bereich des täglichen Lebens verschont“, so Codacons. Weitere Preissteigerungen erlitten etwa Flugtickets (international und europäisch) mit einem Anstieg von 85,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und Gas (+73,7 Prozent). Kernöl stieg im vergangenen Jahr um durchschnittlich 51,5 Prozent, Heizöl um 38,4 Prozent und sonstige Brennstoffe (Autogas, Methan) um 33,3 Prozent.
Quellen: Ilsole24ore / telesur