Bagdad. Nach einem US-Drohnenangriff in Bagdad am Mittwochabend denkt die irakische Regierung nun ernsthaft über das Ende der US-geführten Koalitionsmission nach. Die Drohne hatte einen Geländewagen der paramilitärischen Hashd Shaabi Forces im Stadtteil al-Mashtal bombardiert, wobei drei Menschen getötet wurden, darunter Abu Baqir al-Saadi, ein hochrangiger Kommandant der vom Iran unterstützten Kataib Hisbollah.
Yahya Rasoul, der militärische Sprecher des irakischen Premierministers, verurteilte den Angriff scharf und bezeichnete ihn als rücksichtsloses Attentat mitten in einem Wohnviertel. Rasoul betonte, dass diese Aktion die irakische Regierung noch stärker dazu dränge, die Mission der internationalen Koalition zu beenden, die im Irak zu einem destabilisierenden Faktor geworden ist.
Das US-Zentralkommando (CENTCOM) rechtfertigte den Angriff und erklärte, der getötete Kommandeur sei „für die direkte Planung und Teilnahme an Angriffen auf US-Streitkräfte verantwortlich“ gewesen. Diese Behauptung verschärft jedoch die bereits angespannte Situation weiter.
Tahsin al-Khafaji, Sprecher des irakischen Joint Operations Command, betonte, dass der Drohnenangriff „alle Vereinbarungen zwischen dem Irak und den Vereinigten Staaten untergräbt“. Er machte die USA und die Koalitionsstreitkräfte für die Folgen verantwortlich, die diese gefährliche Aktion für die Sicherheit des Landes mit sich bringe. Al-Khafaji warf den USA vor, damit laufende Gespräche zwischen dem Irak und der US-geführten Koalition zu unterminieren.
Die Beziehung zwischen dem Irak und den Vereinigten Staaten hatte sich vor kurzem entspannt, als beide Seiten am 27. Jänner Gespräche über die Beendigung des Einsatzes der Koalition im Irak begannen. Die jüngsten Ereignisse haben die bereits fragilen Beziehungen zwischen dem Irak und den USA weiter belastet.
Quelle: Telesur