Washington, D.C. Am gestrigen 23. März verstarb Madeleine Albright im Alter von 84 Jahren. Das ist sehr schade, denn sie hätte es verdient gehabt, zu Lebzeiten vor ein Tribunal gestellt zu werden. Als Außenministerin der USA unter Präsident Bill Clinton 1997 bis 2001 profilierte sie sich als entschlossene Verbrecherin gegen das Völkerrecht, die UN-Charta und die Menschenrechte, so dass es zweifellos einen anständigen Prozess vor einem internationalen Strafgerichtshof wert gewesen wäre.
Gemeinsam mit den führenden Politikern der USA und der NATO-Staaten zeichnete sie für den mit Lügen begründeten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf Jugoslawien im Jahr 1999 verantwortlich. Durch das wochenlange Terror-Bombardement vornehmlich serbischer Ziele starben hunderte Zivilisten, was durch den Einsatz von Streubomben und Uranmunition begünstigt wurde. Auch an anderen Fronten war die Demokratin Albright nicht zimperlich: Als US-Botschafterin bei der UNO meinte sie, es sei „diesen Preis wert“ gewesen, dass die US-Blockade gegen den Irak den Tod einer halben Million Kinder verursacht hatte.
Nun, für solche Leute wünscht man sich selbst mit atheistischer Weltanschauung die Existenz der Hölle und eines besonderen dortigen Platzes für sie – oder zumindest eines anständigen göttlichen Gerichts. Der weltlichen Gerichtsbarkeit hat sich Madeleine Albright nun entzogen, passender Weise ausgerechnet am Vorabend des Jahrestages des NATO-Angriffs vom 24. März 1999. Die antiimperialistischen, antimilitaristischen und serbischen Gedenkveranstaltungen werden heuer wohl ein wenig fröhlicher ausfallen.
Quelle: ORF