Caracas. Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro kritisierte bei der Verleihung eines Nationalen Journalismus-Preises die fortgesetzte Einmischung der Europäischen Union und der ehemaligen Kolonialmacht Spanien in Venezuela. Er verkündete, dass die Botschafterin der EU in Venezuela aufgefordert wurde, innerhalb von 72 Stunden das Land zu verlassen.
Die Ausweisung der Botschafterin ist eine Reaktion auf den Erlass von Sanktionen der Europäischen Union gegen mehrere venezolanische Politiker. Die EU und die USA versuchen seit mehreren Jahren, die Regierung in Venezuela zu destabilisieren. Zuletzt unterstützten sie den Putschversuch von Juan Guaidó. Bereits gegen Maduros Vorgänger Hugo Chavez hatte es einen von den USA und der EU unterstützten Putschversuch gegeben, der ebenso wie der letzte scheiterte.
Venezuela steckt in einer ernsthaften ökonomischen und sozialen Krise. Die sozialdemokratische Regierungspartei PSUV, der auch Maduro angehört, hatte seit der Amtszeit von Hugo Chavez einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Reformprozess eingeleitet, um die ökonomische und politische Macht der herrschenden Eliten zu beschneiden. Die Situation der Arbeiterklasse und der armen und mittleren Volksschichten sollte verbessert werden. Dieser Prozess blieb auf halben Wege stecken und wird von den alten Eliten, die zwar von der politischen Macht, aber nicht von der ökonomischen verdrängt wurden, mit allen Mitteln bekämpft. Dazu gehört auch die künstliche Verknappung von Lebensmitteln und anderen Konsumgütern. Kombiniert mit den wirtschaftlichen und politischen Sanktionen anderer Staaten wirken sich die Maßnahmen fatal auf die ökonomische, soziale und politische Lage im Land aus.
Quelle: Telesur