Saarlouis/BRD. Seit dem 8. März befinden sich die Beschäftigten von fünf Zulieferbetrieben des Ford-Werks in Saarlouis im Streik. Mit ihren gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen wollen die Streikenden verbesserte Angebote für Sozialtarifverträge zu erreichen. Dieser Schritt folgte auf Urabstimmungen in den betroffenen Betrieben, die eine überwältigende Mehrheit von 99 bis 100 Prozent Zustimmung zeigten, so die IG Metall Völklingen.
Die Streikenden fordern Gerechtigkeit, während das Ende der Autoproduktion bei Ford im November 2025 wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen hängt. Denn das geplante Ende der Autoproduktion im Ford-Werk Saarlouis scheint beschlossene Sache zu sein, im November 2025 soll der letzte Ford Focus vom Band laufen. Die Zulieferbetriebe, die Teile wie Motoren, Getriebe und Karosserieteile liefern, stehen vor dem Verlust ihres Hauptabnehmers.
Während die Ford-Belegschaft bereits einen hart erkämpften Sozialtarifvertrag errungen hat, stehen die Zuliefererarbeiter noch im Regen. Die Verhandlungen stecken in einer Sackgasse, und die Bosse der Zulieferer zeigen bisher wenig Bereitschaft, sich den Forderungen der Kolleginnen und Kollegen zu beugen.
Die IG Metall strebt für die rund 500 betroffenen Beschäftigten in den Zulieferunternehmen ähnliche Konditionen an, wie sie für die Ford-Mitarbeiter erreicht wurden. Trotz Verhandlungen gab es bisher keine Annäherung zwischen den Parteien. Die Gewerkschaft betont, dass eine einfache oder schnelle Lösung in den Verhandlungen mit den Zulieferbetrieben nicht zu erwarten sei.
Die Streikmaßnahmen haben bereits konkrete Auswirkungen auf die Produktion im Ford-Werk. So wurde berichtet, dass aufgrund des Ausstands der Zulieferer keine der sonst täglichen 600 Ford-Focus-Modelle produziert werden konnten. Dies unterstreicht die bedeutende Rolle, die die Zulieferbetriebe in der Produktionskette spielen.
Der Streik bei den Zulieferbetrieben, darunter namhafte Firmen wie Magna, Benteler und Tenneco, ist ein entschiedener Schritt der Arbeiter, ihre Rechte zu verteidigen. Es ist ein Kampf gegen kapitalistisches Profitstreben und für die Würde der Arbeit. Und, dass die streikende Belegschaft nichts geschenkt bekommt, zeigt sich auch anhand der Schikanen, mit denen sie konfrontiert sind. Denn es soll die Aufforderung eines Unternehmens gegeben haben, Streikenden in der Betriebskantine kein Essen und Trinken mehr zu verkaufen.
Quelle: junge Welt