Die Herzogenburger Tochtergesellschaft des niederländischen Konzerns MGG kann ihre Schulden nicht mehr begleichen und beantragt ein Sanierungsverfahren. Rund 200 Arbeitsplätze sind in Gefahr.
St. Pölten/Venlo. Zum Jahresabschluss musste in Niederösterreich nochmals eine große Insolvenz verbucht werden: Der Automobilzulieferer MGG Herzogenburg meldete beim Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverantwortung an. Es geht um Verbindlichkeiten von fast 23 Millionen Euro gegenüber 290 Gläubigern – sollten die Sanierungsbestrebungen jedoch scheitern, so würde sich diese Summe u.a. durch Entschädigungen auf 76 Millionen erhöhen. Die angebotene Quote beträgt 20 Prozent über zwei Jahre.
Die MGG Herzogenburg GmbH, die Aluminiumgussteile für die Kfz-Produktion herstellt, beschäftigte zuletzt immerhin 200 Arbeiterinnen und Arbeiter. Eine Liquidierung würde freilich überhaupt das Ende des Betriebes bedeuten, im Zuge eines Sanierungsverfahrens ist aber auch davon auszugehen, dass eine relevante Anzahl der Arbeitsplätze gestrichen und Löhne gedrückt werden würden. Für kapitalistische Pleiten bezahlt am Ende eben immer die Arbeiterklasse, denn das Unternehmen soll ja wieder Profite abwerfen.
Die Muttergesellschaft des niederösterreichischen Betriebes tut das ohnedies. Der niederländische Konzern MGG International unterhält außerdem Werke im Heimatland, in Deutschland und Tschechien mit rund 1.600 Angestellten, die für einen Umsatz von 270 Millionen Euro sorgen. Die vormalige CSA Herzogenburg war erst 2018 hinzugekauft und in den Konzern integriert worden. Die Gewinnerwartungen wurden offenbar nicht erfüllt.
Quelle: Der Standard