Wien. Die zweite Kollektivvertragsverhandlung für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- und Elektronikindustrie (EEI) wurde am 5. April ohne Ergebnis unterbrochen. Die Arbeitgeber haben kein Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen vorgelegt. Die für die Verhandlungen relevante Inflationsrate liegt bei 6,8 Prozent. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA berufen daher am 10. April eine österreichweite Konferenz der Betriebsrätinnen und Betriebsräte in der Wiener ÖGB-Zentrale ein, um gemeinsam die weitere Vorgangsweise zu beschließen.
Die Zuständigen Fachgewerkschaften PRO-GE und GPA kündigen an, dass es noch vor der nächsten Verhandlungsrunde am 22. April Betriebsversammlungen geben könnte. Der notwendige Beschluss dazu werde am 10. April mit den Betriebsrätinnen und Betriebsräten diskutiert.
Neben nachhaltigen Lohn- und Gehaltserhöhungen fordern die Gewerkschaften auch rahmenrechtliche Verbesserungen. Dazu zählt eine leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche. Das Jubiläumsgeld soll neugestaltet werden und auch generell eine Umwandlung in Freizeit möglich sein. Ebenso soll ein Teil der Ist-Lohn/Gehaltserhöhung gegen eine Woche Freizeit getauscht werden können. Für Facharbeiterinnen und Facharbeiter mit abgeschlossener Lehre wird eine Gleichstellung der dualen Berufsausbildung mit den berufsbildenden höheren Schulen gefordert. Nachdem die andere Seite noch kein Angebot vorgelegt hat muss wohl der Druck weiter erhöht werden um ein zufriedenstellendes Angebot zu erreichen. Es bleibt abzuwarten, ob die Gewerkschaftsführung wieder einknickt oder die Interessen der Beschäftigten durchgesetzt werden können.
Quelle: APA-OTS