HomeKlassenkampfÖsterreichischem Textilkonzern Huber wird Lohndiebstahl in Thailand vorgeworfen

Österreichischem Textilkonzern Huber wird Lohndiebstahl in Thailand vorgeworfen

Vorarlberg. Die österreichische Textilfirma Huber gerät derzeit massiv unter Beschuss, nachdem Menschenrechtsaktivistinnen und ‑aktivisten dem Eigentümer Lohndiebstahl in Höhe von 5,5 Millionen Euro gegenüber thailändischen Textilarbeiterinnen vorwerfen. Die Vorwürfe wurden von Ö1 und „Die Presse“ aufgedeckt.

Der Verein Südwind erhebt schwere Anschuldigungen gegen Huber, indem er dem Konzern vorwirft, dass die Firma nicht nur von einer thailändischen Schwesterfirma, sondern auch von der geschlossenen Body Fashion in Thailand Waren bezogen hat. Trotz der Verurteilung des gemeinsamen Eigentümers haben die betroffenen Frauen keinen Cent ihrer ausstehenden Löhne und Abfertigungen erhalten. „Bei dieser Sachlage sprechen wir ganz klar von Lohndiebstahl“, sagt die Menschenrechtsaktivistin Gertrude Klaffenböck.

„Diese Body Fashion in Thailand wurde 2020 geschlossen. Mehr als 800 Arbeiterinnen wurden von einem auf den anderen Tag gekündigt, ohne Abfindungen, Boni und ausstehende Löhne zu bekommen“, kritisiert Klaffenböck weiter.

Die prekären Lebensumstände der ehemaligen Mitarbeiterinnen verdeutlicht die Härte des Vorfalls. Denn viele der betroffenen Frauen stehen nach der plötzlichen Schließung der Fabrik ohne jegliche finanzielle Mittel da. Manche von ihnen hätten sogar ihre Wohnungen verloren oder könnten sich kein Essen mehr leisten.

In einer schriftlichen Stellungnahme reagierte die Huber Holding AG auf die schwerwiegenden Anschuldigungen. Das Unternehmen bestätigte eine Geschäftsbeziehung mit Body Fashion Thailand, wies jedoch darauf hin, dass die Fakturierung der Lieferungen durch einen gelisteten Lieferanten erfolgte.

Der Vorwurf von Menschenrechtsverletzungen in der Textilindustrie sind jedoch längst kein Einzelfall, sondern eines von vielen Beispielen unethischer Praktiken, die in vielen globalen Lieferketten verankert sind. Die Vorwürfe gegen Huber stehen dabei symbolisch für ein System, in dem Profite über die Würde und Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter gestellt werden.

Quelle: ORF

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