Am Mittwoch protestierten die Beschäftigten im Handel für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden und einer Reihe von Betriebsversammlungen rief die Gewerkschaft in Wien und Salzburg zu Demonstrationen auf.
Wien/Salzburg. In drei Verhandlungsrunden zwischen der Gewerkschaft GPA und der Wirtschaftskammer im Handel gibt es kein Ergebnis. Unternehmervertreter boten den Beschäftigten zuletzt 4 Prozent Gehaltserhöhung und 3 Prozent Einmalzahlung an. Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) hat das Angebot als völlig unzureichend abgelehnt. Für Mittwoch rief sie zu Protestdemonstrationen der Beschäftigten in Wien und Salzburg auf. Die GPA vertritt rund 400.000 Handelsangestellte in Österreich.
„Wir sind kein Schnäppchen!“
In Wien versammelten sich die Beschäftigten im Handel zu Protesten auf dem Christian-Broda-Platz. Rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen und zogen im Anschluss durch die Wiener Innenstadt. Auf der Abschlusskundgebung sprach die GPA-Vorsitzende Barbara Teiber. Sie erklärte, dass das letzte Angebot der Unternehmer von 4 Prozent nicht nur einen Kaufkraftverlust bedeutet, sondern die Einmalzahlung auch im nächsten Jahr wieder verschwindet, während die hohen Preise bleiben.
„Wir brauchen mehr“
Auch in salzburg versammelten sich rund 500 Handelsbeschäftigte in der Salzburger Altstadt am Platzl. Bei der Auftaktkundgebung sprachen Gewerkschaftsvertreter und Betriebsräte aus dem Handel. Sie machten darauf aufmerksam, dass die Beschäftigten im Handel eine der Gruppen waren, die auch während den Lockdowns jeden Tag in die Arbeit gefahren sind, mit Kundinnen und Kunden Kontakt hatten, in vielen Fällen deren Ärger über die verfehlte Regierungspolitik abbekamen und zu systemrelevanten Kräften erklärt wurden. Die Chefs waren es nicht, die dieser Situation ausgesetzt waren, sie strichen dicke Profite und staatliche Förderungen ein. Jetzt wolle man den Beschäftigten aber nichts davon abgeben. Im Anschluss zogen die Beschäftigten durch Salzburg. Die Demonstration wurde schließlich mit einer weiteren Kundgebung vor einer Billa Filiale beendet.
Unterstützung für die Gewerkschaft und Solidarität mit dem Protest der Beschäftigten
In Salzburg und Wien wurde die Demonstration vor vielen Geschäften von jubelnden Angestellten begrüßt. Diese brachten lauthals und durch Klatschen ihre Unterstützung für die Proteste zum Ausdruck. Die Kolleginnen und Kollegen im Handel können eine ordentliche Gehaltserhöhung mehr als dringend gebrauchen. Die Mehrheit der Beschäftigten sind Frauen und die Löhne und Gehälter niedrig. Viele können zudem wegen Betreuungsaufgaben für Kinder oder pflegebedürftige Angehörige nicht Vollzeit arbeiten. Frauen sind in Österreich besonders von Armut betroffen, das hat nicht zuletzt mit den schlechten Einkommen zu tun.
Die Partei der Arbeit Österreichs hat die Proteste in Wien und Salzburg heute unterstützt. Mitglieder der Partei haben an den Protesten mit der Losung „Generalstreik! Für höhere Löhne! Gegen Teuerung!“ teilgenommen .