Linz. Viele Bereiche der Wirtschaft wie etwa der Handel, die Post und natürlich auch der Gesundheitsbereich haben trotz des fleißigen Beklatschens und der ruhmreichen Worte durch Vertreter des Staates mit Überlastung und oft mit mangelndem Gesundheitsschutz zu kämpfen. Dies liegt nicht (nur) an fehlenden Ressourcen, sondern ist auch das Ergebnis des Drucks der „Arbeitgeber“-Seite. In den genannten und anderen Sektoren der Wirtschaft beschweren sich immer mehr Beschäftigte über Einschüchterungsversuche durch ihre Vorgesetzten, wie die Arbeiterkammer Oberösterreich bekannt gibt.
Arbeiten trotz Coronarisiko
So wird den Beschäftigten zu verstehen gegeben, dass sie sich bei einem Coronaverdacht auf keinen Fall an die Gesundheitshotline 1450 oder das Rote Kreuz wegen einem Test wenden sollen. Stattdessen soll die Sache direkt mit den Unternehmern „geklärt“ werden, um Personen mit Symptomen darauf einzuschwören, ja nichts den Arbeitskollegen zu erzählen. Andere berichten davon, wie coronapositive Kollegen trotzdem zur Arbeit kommen müssen oder K2-Personen sich während ihrer Quarantäne Urlaub nehmen müssen. Unabhängig von Verdachtsfällen bzw. positiven Fällen gäbe es zudem in Pausenräumen oft keine Sicherheitskonzepte.
Diese Beispiele, die nicht nur in Oberösterreich in vielfältigster Form zum pandemischen Alltag geworden sind, passen selbst dort, wo sie gesetzwidrig sind, zur türkis-grünen Strategie, in jeder Phase der Pandemie den Arbeitsschutz nur in einer Fußnote zu würdigen und die Ausbreitung des Virus gänzlich auf die individuelle Verantwortung abzuschieben.
Quelle: ORF