Wien. Im österreichischen Gesundheitswesen herrscht ein akuter Arbeitskräftemangel. In Wien kam es deswegen in jüngerer Vergangenheit vermehrt zu Gefährdungsanzeigen. In den vergangenen 17 Monaten kam es zu insgesamt mehr als 50 Gefährdungsanzeigen in Wiener Spitälern.
Der neuste Fall ist das Klinikum Florisdorf. Der Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) betont unterdessen gegenüber Radio Wien, dass eine Gefährdungsanzeige nicht per se bedeute, dass das System dort zusammenbreche. Durch diese Gefährdungsanzeigen wurden größere und kleinere Missstände aufgezeigt.
Berichten zufolge fehlen etwa 2.000 Arbeitskräfte im Wiener Gesundheitsverbund, 1.000 davon in der Pflege. Der Personal- und Gewerkschaftsvorsitzende im Wiener AKH, Wolfgang Hofer, wies laut ORF in einer Aussendung am Donnerstag auf den generellen österreichweiten Mangel an Pflegekräften hin. „200 Fachkräfte in der Pflege fehlen alleine im AKH“, so Hofer.
Die massiven Lücken sorgen für Bettentschließungen und Notbetrieb. All diese Missstände basieren auf mangelhafter Planung, Ausstattung, Finanzierung und teilweise schlechten Arbeitsbedingungen. Das Gesundheitssystem wird vielfach den Maßgaben des Kapitalismus, Fragen der Wirtschaftlichkeit untergeordnet, obwohl dies den Bedürfnissen entgegensteht.
Quelle: ORF