Der Tierschutzverband Hallein fordert von der Politik die Einrichtung einer Tierklinik zur Erstversorgung, um Kosten zu sparen, während die Tierheime dringend auf Spenden angewiesen sind. Der stellvertretende Bürgermeister Florian Kreibich sieht die Umsetzung einer Tierklinik als schwierig an.
Salzburg. Die Tierheime in Salzburg sind nicht nur oft überbelegt, sondern haben auch mit hohen Tierarztrechnungen zu kämpfen. Hauptsächlich tragen derzeit die Tierschutzvereine aus dem Tennengau und dem Flachgau die Last der Versorgung. Die hohen Tierarztkosten belasten die Tierheime in Salzburg besonders stark: In diesem Jahr mussten auffällig viele kranke Katzen behandelt werden, wobei über 60 Prozent von ihnen medizinische Hilfe benötigen.
Ständige Überbelegung
Ulli Weinberger vom Tierheim Theo in Seekirchen (Flachgau) erklärte, dass die kleinen Kätzchen in den Tierheimen in diesem Jahr besonders intensive Betreuung benötigen, da sie unter Katzenschnupfen, Ohrmilben und Würmern leiden. Momentan betreut das Tierheim 31 Katzen, was zu einer Überbelegung führt. Das Tierheim in Hallein (Tennengau) hatte vor einigen Wochen noch fast 60 Katzen unter seiner Obhut. Marlies Lochmann vom Tierschutzverein Hallein bestätigte, dass die Kosten für die Versorgung derzeit stark steigen. Sie berichtete, dass die Tierarztbetreuung für die Katzen aktuell zwischen 200 und 300 Euro koste und sie über den Sommer Ausgaben in Höhe von mehreren tausend Euro für die Tierarztkosten hatte.
Tierklinik zur Erstversorgung gefordert
Um Kosten zu senken, fordert der Tierschutzverband Hallein von der Politik die Einrichtung einer Tierklinik zur Erstversorgung. Sowohl das Tierheim in Seekirchen als auch das in Hallein erhalten Fördermittel und Tagsätze von der Stadt Salzburg, sind jedoch dringend auf Spenden angewiesen, um die laufenden Kosten zu decken. Florian Kreibich (ÖVP), der stellvertretende Bürgermeister von Salzburg, äußerte sich skeptisch zur Realisierbarkeit einer Tierklinik, da es in Salzburg einen erheblichen Mangel an Tierärzten gebe. Er betonte, dass er eine solche Klinik nicht einfach aus dem Boden stampfen könne. Seinen Vorschlag erläuterte er damit, dass es sinnvoller wäre, die Tiere besser auf die verschiedenen Tierheime zu verteilen, um die Belastung der einzelnen Tierschutzvereine zu verringern.
Die Situation ist kritisch und wie immer haben Unternehmungen, die keinen großen Profit abwerfen, keine Relevanz für die bürgerliche Politik. Salzburg indes wäre wohl groß genug, um Bedarf und Nachfrage nach einer Tierklinik zur Erstversorgung zu haben. Aber Profitlogik steht im Kapitalismus stets über menschlicher Logik.
Quelle: ORF