105 Kühe vegetierten in einem Stall im idyllischen oberösterreichischen Seengebiet unter fürchterlichen Bedingungen. 94 Tiere konnten nur noch durch die Tötung von ihrem Leid erlöst werden.
Vöcklabruck. Im oberösterreichischen Hausruckviertel wurde ein Fall schwerer Tierquälerei aufgedeckt. Auf einem Bauernhof in der Nähe des Attersees waren 105 Kühe unter grauenhaften Bedingungen in ihren Ställen untergebracht, es mangelte an Wasser, Futter und Hygiene. Die verstörten Rinder, darunter auch einige Kälber, waren dementsprechend dehydriert, unterernährt, ja regelrecht abgemagert. Sie wiesen z.T. ausgewachsene Klauen und eingewachsene Ketten auf und standen knietief im eigenen Kot. Trockene Liegeflächen gab es nicht. Der Gestank hatte sich bereits in der Umgebung verbreitet und bemerkbar gemacht, die ständigen Schreie der hilflosen Tiere hatten Nachbarn alarmiert.
Nun ging die Bezirkshauptmannschaft endlich gegen die untragbaren Zustände vor, nachdem man Ende Mai dem verantwortlichen Landwirt noch das naive Versprechen abgenommen hatte, für Besserung zu sorgen. Auch jetzt, als die Abnahme der Tiere und die Räumung der Stallungen angeordnet worden waren, zeigte sich der 59-jährige Besitzer unkooperativ, erst die Polizei konnte die nötigen Maßnahmen durchsetzen. Und diese waren abermals apokalyptischer Natur: Von 105 Rindern mussten gleich 94 von ihrem Leid per Notschlachtung erlöst werden, zehn aufgrund eines besonders schlechten Zustandes sogar an Ort und Stelle. Die restlichen elf Tiere wurden auf anderen Bauernhöfen in der Umgebung untergebracht.
Der Besitzer, der für diese furchtbare Situation verantwortlich ist, wurde wegen Tierquälerei bei der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck sowie bei der Staatsanwaltschaft Wels angezeigt. Die zuständige BH muss sich allerdings selbst den Vorwurf gefallen lassen, in dieser Angelegenheit zu langsam und zu zögerlich vorgegangen zu sein.
Quelle: OÖ Nachrichten
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