Graz. Eine 44-jährige Österreicherin, die wegen Tierquälerei und gewerbsmäßigen Betrugs europaweit gesucht wurde, ist nun in Graz gefasst worden. Am Samstag bestätigte die Polizei die Festnahme. Ermittler des steirischen Landeskriminalamtes nahmen sie am frühen Freitagnachmittag auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Graz widerstandslos in Gewahrsam.
Die ungarischen Behörden hatten zunächst national und später über einen europäischen Haftbefehl nach der Frau gefahndet. Sie soll in Ungarn durch systematische Tierquälerei und illegalen Welpenhandel aufgefallen sein. Über die genauen Umstände ihrer Flucht nach Österreich ist wenig bekannt, doch ihr Aufenthalt wurde schließlich durch Ermittlungen der Grazer Staatsanwaltschaft lokalisiert.
Die Verdächtige wird beschuldigt, mit illegalem Welpenhandel erheblichen Schaden angerichtet zu haben. Neben Tierquälerei steht sie auch unter Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs. Sie soll Käuferinnen und Käufer durch falsche Angaben über die Herkunft und Gesundheit der Tiere getäuscht haben. Auch in Österreich laufen Verfahren gegen die Frau, darunter eines der Justizbehörden in Eisenstadt.
Eine Auslieferung an Ungarn ist derzeit unwahrscheinlich. Stattdessen hat die Staatsanwaltschaft Graz ein sogenanntes Inlandsverfahren eingeleitet, um die Vorwürfe gegen die Verdächtige in Österreich zu prüfen. Dabei werden auch die bisherigen Ermittlungsergebnisse der ungarischen Behörden in das Verfahren einbezogen.
Quelle: ORF
