Klagenfurt. Im vergangenen Jahr führte die Lebensmittelaufsicht des Bundeslandes Kärnten 6.200 Kontrollbesuche durch, wobei 17 Betriebe aufgrund von Verstößen geschlossen wurden. Diese Zahl ist höher als im Vorjahr.
Die zuständige Landesrätin und Gesundheitsreferentin, Beate Prettner (SPÖ), betonte, dass die Kontrollen im Jahr 2023 zugenommen haben. „Wir beobachten, dass die Verbraucher seit der Coronapandemie aufmerksamer geworden sind,“ sagte Prettner. Es sei auch die Anzahl der Verstöße und Beanstandungen gestiegen, was die Wichtigkeit gründlicher Kontrollen unterstreiche.
Edeltraud Kovacs, Leiterin der Lebensmittelaufsicht des Landes, erklärte, dass ihre 17-köpfige Fachkräfte-Gruppe im vergangenen Jahr rund 200.000 Kilometer zurückgelegt habe, um Gastronomiebetriebe, Lebensmittelgeschäfte, Bauernmärkte und Festzelte zu kontrollieren. Von den 17 geschlossenen Betrieben befanden sich 13 im ländlichen und vier im städtischen Bereich. Betroffen waren sowohl Lebensmittelhändler, darunter eine Bäckerei, als auch gastronomische Betriebe.
Von den 6.200 Kontrollbesuchen im Vorjahr erfolgten 207 aufgrund von Verbraucherbeschwerden, was einen neuen Höchststand darstelle. Die meisten Beschwerden bezogen sich auf irreführende Angaben zu Lebensmitteln, aber auch mikrobiologische Verunreinigungen und Hygienemängel wurden häufig beanstandet.
Im Kärntner Institut für Lebensmitteluntersuchung, Veterinärmedizin und Umwelt (ILV) wurden Proben von Lebensmitteln untersucht. Leiter der Untersuchungsstelle, Gunther Vogl, berichtete, dass das ILV im vergangenen Jahr 42 Mal aufgrund von ärztlichen Verdachtsmeldungen zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen zum Einsatz kam. In fast der Hälfte der Fälle wurden krankheitserregende Ursachen in den Lebensmitteln gefunden.
Im Jahr 2023 wurden drei zusätzliche Schwerpunktkontrollen durchgeführt, die vor allem schlechte Ergebnisse zum Vorschein brachten. Die Kontrollen, die sich auf Würste, Schinken und Kebab-Lokale konzentrierten, zeigten zahlreiche Beanstandungen. Bei Würsten wurden 50 Prozent der Proben beanstandet, hauptsächlich wegen irreführender Haltbarkeitsangaben und erhöhter Keimzahlen. Beim Schinken war das Ergebnis noch schlechter: In 90 Prozent der Proben handelte es sich um Ersatzprodukte, die nicht als Schinken deklariert werden dürften.
Die Kontrollen in Kebab-Lokalen erfolgten nach einem Todesfall in Kärnten aufgrund von Kebap-Verzehr. In Kärnten wurden 94 Kebab-Betriebe überprüft, wovon zwei wegen unmittelbarer Gefahr geschlossen werden mussten.
Quelle: ORF