Wien. Wie „Standard“ und „Kurier“ unter Berufung auf das Onlineportal „Der Börsianer“ berichten, soll das von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer ins Leben gerufene Portal „Kaufhaus Österreich“ in der jetzigen Form nicht mehr weitergeführt werden. Laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) sollte es heimischen Händlern im Kampf gegen Amazon, Zalando und Co. unter die Arme greifen, doch von Anfang an hagelte es Kritik, weil das „Kaufhaus Österreich“ nicht konnte, was versprochen worden war.
Onlineabfragen von Produkten landen im Nirwana, Links funktionieren nicht, und die Suche nach konkreten Anbietern lieferte zum Teil skurrile Ergebnisse. Im Prinzip war und ist „Kaufhaus Österreich“ nichts anderes als eine schlampige und schlecht funktionierende Linksammlung. Dafür wurden zunächst 627.000 Euro in den Sand gesetzt – inzwischen stellte sich heraus, dass in Summe sogar 1,26 Millionen aufgewendet wurden.
Unfähigkeit auf Staatskosten
Nun wird die Website laut Medienberichten in der derzeitigen Form vom Netz genommen. Grund sei neben der schlechten Nutzbarkeit, dass das Wirtschaftsministerium keinen kommerziellen Marktplatz betreiben dürfe, worauf man offenbar jetzt erst draufgekommen ist. Geplant sei, die Seite künftig nur noch als Firmenverzeichnis weiterzuführen, schreibt „Der Börsianer“. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. Ein weiteres Firmenverzeichnis braucht aber niemand, denn auf der Seite der WKO sind alle Betriebe, die eine aufrechte Gewerbeberechtigung haben, ohnehin aufgelistet.
Margarete Schramböck ist eine weitere Ministerin aus dem Kurz-Kabinett, die krasse Unfähigkeit demonstriert, und das auf Staatskosten. Multifunktionär Harald Mahrer, der mit der WKO auch an diesem Projekt beteiligt war, will offenbar mit der heißen Kartoffel nichts mehr zu tun haben.
Quelle: ORF / Der Börsianer