HomePanoramaLandwirt mit Nazi-Sammlung zu weiterer Haftstrafe verurteilt

Landwirt mit Nazi-Sammlung zu weiterer Haftstrafe verurteilt

Innviertel. Ein 59-jähriger Landwirt ist am Donnerstag am Landesgericht Ried zu einer Zusatzhaftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden, weil er zahlreiche NS-Devotionalien besessen und laut Anklage nationalsozialistische Inhalte verbreitet haben soll. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. 

Bei einer Razzia im Juni 2023, die sich eigentlich gegen die Rockerszene richtete, waren beim Angeklagten auf seinem Anwesen im Innviertel sowie im Elternhaus Hunderte Waffen und Drogen gefunden worden. Wegen Suchtgiftverstößen ist er bereits zuvor zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. 

Nun kamen die NS-Delikte dazu. Dem Gericht zufolge soll der 59-Jährige eine große Menge NS-Gegenstände gehortet und mit dem Gedanken gespielt haben, ein eigenes Museum zu eröffnen. Der Angeklagte selbst bestritt das im Prozess, genauso wie ein bewusstes Festhalten an nationalsozialistischer Ideologie. 

Er sei zwar in einem entsprechenden Umfeld aufgewachsen, habe aber politisch nichts damit zu tun, sagte er bei seiner kurzen Stellungnahme. Der Verteidiger wies im Schlussplädoyer auf die aus seiner Sicht dünne Beweislage hin und kritisierte, dass das angebliche Museumsprojekt lediglich eine Vermutung der Anklage sei. 

Die Vorstrafen des Mannes zu Delikten wie Körperverletzung, schwerer Betrug und Suchtgiftvergehen belasteten ihn zusätzlich und spielten in die Strafzumessung mit hinein. Das Gericht sah vorliegende Indizien als ausreichend an, um eine weitere Haftstrafe zu verhängen. 

Aufgrund seiner bisherigen Aussageverweigerung gab der Angeklagte während der Verhandlung kaum Einblick in seine Motive. Er kündigte allerdings an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.

Quelle: ORF

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN