HomePanoramaRechnungshof übt scharfe Kritik an Grazer Klimapolitik

Rechnungshof übt scharfe Kritik an Grazer Klimapolitik

Der städtische Rechnungshof geht mit der Grazer Stadtregierung in Sachen Klimaschutz hart ins Gericht. Die Verantwortlichen werden zum raschen Handeln aufgefordert.

Graz. Die KPÖ-geführte Stadtregierung strebt an, bis 2030 die Klimaneutralität zu erreichen. Damit sich dieses Klimaziel nicht als geplatztes Luftschloss erweist, müssten die CO2-Emissionen Jahr für Jahr um zehn Prozent sinken. Davon sei man derzeit aber weit entfernt, beklagt der aktuelle Rechnungshofbericht. Hierzu müsse viel schneller und umfassender gehandelt werden.

Man begrüße zwar, dass sich die Stadt Graz der Herausforderung stelle und eine Eröffnungsbilanz zum städtischen CO2-Verbrauch gemacht habe, so Rechnungshof-Chef Hans-Georg Windhaber. „Allerdings ist es durchaus erschreckend, wo wir stehen. Wir sind, wenn wir unser CO2-Budget über das Jahr verteilt anschauen, jetzt im Februar am Endes unseres CO2-Budgets, und wenn wir CO2-neutral werden wollen, dann müssen wir bis zum 31. Dezember kommen.“

Allein im Februar produzierte die Stadt Graz schon so viel CO2, wie es eigentlich im gesamten Jahr sein dürfte, um CO2-neutral zu sein und in acht Jahren müssten weitere 80 Prozent eingespart werden, erklärt Windhaber gegenüber dem ORF Steiermark. Insbesondere in den Bereichen Verkehr und Heizen gebe es „gewaltige Herausforderungen“. Zuletzt hätte Graz sogar wieder Öl für die Fernwärme verheizt, wird kritisiert.

Die zuständige Vizebürgermeisterin der Stadt Graz, Judith Schwentner, versteht den Rechnungshofbericht nicht als Kritik sondern als „Rückenwind“. „Weil er einfach deutlich macht, wie wichtig es ist, dass wir jetzt ins Tun kommen. Wir werden viele Empfehlungen aus dem Bericht aufgreifen. Wir sind gerade dabei, den Klimaschutzplan neu zu erstellen. Und in diesem Klimaschutzplan zwei werden wirklich alle Abteilungen und alle Beteiligungen dazu angehalten, ihre Maßnahmenpakete zu schnüren auf dem Weg in die Klimaneutralität“, so Schwentner.

Quelle: ORF

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