Wien. Nach jüngst publik gewordenen E‑Mails, die eine Verbindung zwischen dem niederösterreichischen FPÖ-Politiker Rene Schimanek und der sogenannten „Sächsischen Separatisten“, einer äußerst gewaltbereiten Neonazi-Organisation aus Deutschland, belegen sollen, endet Schimaneks Tätigkeit als Büroleiter von FPÖ-Nationalratspräsident Walter Rosenkranz.
Die Grünen hatten am Donnerstagabend E‑Mails veröffentlicht, die Schimanek zwischen 2010 und 2015 mit Anhängern der rechtsextremen Gruppierung ausgetauscht haben soll. In diesen Mails, teils verfasst über einen Parlamentsaccount, finden sich nach Angaben der Grünen passagenweise NS-glorifizierende und rassistische Inhalte. Zudem sollen die Mails nahelegen, dass Schimanek eine ähnliche Geschichtsauffassung wie die „Sächsischen Separatisten“ teilt.
Kurz nachdem die neuen Vorwürfe publik wurden, bat der Langenloiser FPÖ-Stadtrat um Auflösung seines Dienstverhältnisses. Damit ist er ab 1. März nicht mehr Teil von Rosenkranz’ Team im Parlament. Trotz dieses Schritts bekräftigte der Nationalratspräsident öffentlich, er zweifle nicht an Schimaneks Unschuld – dessen „aufrechte Persönlichkeit“ werde womöglich bald rehabilitiert.
Die Kündigung Schimaneks erfolgte unter dem Eindruck laufender Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Krems: Schon im Februar 2025 war in einem Forsthaus in Langenlois – dem Wohnsitz, an dem Schimanek gemeldet war – ein beachtliches Arsenal an Munition und NS-Devotionalien entdeckt worden. Ein Objekt, das den „Sächsischen Separatisten“ angeblich als Rückzugsort dienen sollte. Bei zeitgleichen Aktionen nahmen deutsche Behörden acht mutmaßliche Rechtsterroristen fest, unter ihnen zwei Neffen Schimaneks. Der ehemalige Büroleiter betonte stets, er habe nichts mit dem Fall zu tun.
Die in deutschen Ermittlungsakten als äußerst gefährlich eingestufte Gruppierung soll 15 bis 20 Personen umfassen, mit einer rassistischen und antisemitischen Ideologie, teils apokalyptischen Vorstellungen. Sie planten nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft wohl den Tag X, an dem sie mit Hilfe gewaltsamer Mittel ihre neonazistischen Ziele umsetzen würden.
Quelle: ORF