Steiermark. Die steirischen Gemeinderatswahlen vom 27. Juni 2020 brachten bei stark gesunkener Wahlbeteiligung um etwa 11 Prozent auf 62,64 Prozent starke Zugewinne für die ÖVP und ebenso starke Verluste für die FPÖ. Die SPÖ blieb in etwa gleich, musste aber in einigen Orten, so zum Beispiel in der Eisenbahnermetropole Selzthal oder auch in Mariazell den Bürgermeister an die ÖVP abgeben. Besondere Symbolwirkung hat für die Sozialdemokraten der Verlust des Bürgermeisterpostens in der Bergbaustadt Eisenerz, in der es nun auch eine ÖVP-Mehrheit gibt.
Die KPÖ, die in keinem anderen Bundesland eine derart starke kommunale Verankerung besitzt, konnte die Zahl ihrer Gemeinderäte im gesamten Bundesland (mit Ausnahme von Graz, wo nicht gewählt wurde) von 38 auf 39 Mandate ausbauen, und einen Stadtratsposten auf nunmehr fünf dazugewinnen. Die stärkste KPÖ-Position ist Trofaiach im Bezirk Leoben mit mehr als 21 Prozent, wo die KPÖ mit Gabriele Leitenbauer schon bisher die Vizebürgermeisterin stellte und sie nunmehr zweitstärkste Kraft vor der ÖVP ist. Starke Zugewinne gab es auch in der Bezirkshauptstadt Leoben, wo die KPÖ mehr als 15 Prozent der Stimmen erreichte. In einigen Städten und Gemeinden hatte die KPÖ auch Verluste zu verbuchen, so in Eisenerz, das 2015 mit 20 % die stärkste KPÖ-Gemeinde war. In Knittelfeld ging ein Mandat verloren, man hält aber immer noch bei 13 Prozent. Zugewinne konnte die KPÖ in Bruck an der Mur verzeichnen, in Mürzzuschlag hält sie unverändert bei 3 Mandaten.
Alle Wahlergebnisse sind auf steiermark.orf.at abrufbar.