Gewalt gegen Lokführer und Zugbegleiter nehmen zu. Die Gewerkschaft vida fordert mehr Personal zur Erhöhung der Sicherheit der Fahrgäste und der Beschäftigten.
Wien/Linz. Zwei Vorfälle aus Oberösterreich sorgen für Unbehagen bei Zugbegleitern und Lokführern. In einem Fall war ein Lokführer spitalsreif geschlagen worden, im anderen ein Zugbegleiter. Beide Male ging es um Fahrgäste, die auf das Rauchverbot in Zügen hingewiesen und daraufhin handgreiflich wurden.
„So kann es nicht weitergehen“, sagt Günter Blumthaler, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida, der mehr Schutz für das Zugspersonal fordert: „Nur Menschen schützen Menschen. Daher fordern wir auch mehr Personal in den Zügen. Dabei darf im Rahmen der Verkehrsdiensteverträge nicht länger auf Kosten der Sicherheit von Personal und Fahrgästen gespart werden.“
Schaffnerlose Züge
Der vida-Gewerkschafter kritisiert damit, dass in den meisten Bundesländern der Nah- und Regionalverkehr überhaupt ohne ZugbegleiterInnen an Bord unterwegs ist. „LokführerInnen allein am Zug können keinen Diskussionen über das Tragen von Schutzmasken führen oder Handgreiflichkeiten zwischen den Fahrgästen schlichten. Ihre Aufgabe ist es, die Fahrgäste in erster Linie sicher von A nach B zu fahren. Dabei dürfen sie nicht abgelenkt werden, betont Blumthaler.
Kein Sparen auf Kosten der Sicherheit
In Zukunft darf daher bei der Vergabe der Verkehrsdienste-Verträge für den Regionalverkehr seitens der Bundesländer und ihrer Verkehrsverbünde nicht mehr beim Personal am Zug gespart werden, fordert die Gewerkschaft vida. Bestellen die Bundesländer nämlich keine Regional- und Nahverkehrszüge mit Zugbegleitern an Bord bei den ÖBB, dann wird schaffnerlos im sogenannten Null-zu-Null-Betrieb gefahren. „Hier bedarf es gesetzlicher Änderungen, damit die Länder nicht mehr bei den Personalkosten sparen können. Das ist im Sinne der Sicherheit aller in den Zügen dringend notwendig“, bekräftigt der vida-Gewerkschafter.
Quellen: vida/OÖ. Nachrichten/krone.at