Das von den beiden kommunistischen Parteien angeführte Linksbündnis kann seine Positionen in der regionalen Legislative ausbauen und wird weiterhin die Regierung Keralas stellen.
Thiruvananthapuram. Im indischen Bundesstaat Kerala, ganz im Südwesten des Landes, trug das regierende Bündnis „Linke Demokratische Front“ (LDF) bei den Wahlen zur legislativen Versammlung einen deutlichen Sieg davon. Dies wurde mit der Veröffentlichung der Resultate am 2. Mai 2021 bestätigt – die Wahl selbst hatte bereits am 6. April stattgefunden. Die LDF steigerte sich auf 99 Mandate im 141 Mandate umfassenden Parlament, was eine komfortable absolute Mehrheit und ein Plus von acht Sitzen gegenüber den Wahlen von 2016 bedeutet. Größte Einzelpartei wurde neuerlich die Kommunistische Partei Indiens (Marxistisch), CPIM oder CPI(M), die rund 25 Prozent der Stimmen und 62 Mandate erreiche (+4). Zweitstärkste Kraft der LDF war wieder die Kommunistische Partei Indiens, CPI, mit 7,6 Prozent und nun 17 Parlamentariern. Die restlichen Sitze entfallen auf kleinere Bündnispartner.
Das gegnerische Bündnis „Vereinigte Demokratische Front“ (UDF) rund um die sozialdemokratische Kongresspartei (INC) verlor sechs Mandate und steht nun bei 41. Der INC selbst kommt auf 21 Sitze, womit einer abgegeben wurde. Da es außer der LDF und der UDF keine anderen Listen bzw. Kandidaten ins Parlament schafften, verfügt das Linksbündnis unter kommunistischer Führung nun sogar über mehr als zwei Drittel der 140 gewählten Mandate in der Legislative des Bundesstaates (das 141. Mandat wird einem Vertreter der anglo-indischen Minderheit zugewiesen). Die in Indien auf Bundesebene regierende hindu-nationalistische „Volkspartei“ (BJP) spielt in Kerala keine Rolle, sie verlor diesmal sogar ihren bislang einzigen Parlamentssitz. Das Ergebnis ist ein großer Erfolg für die Kommunistinnen und Kommunisten Indiens und eine neuerliche Bestätigung für ihre hervorragende Arbeit in Kerala, wo erst im Dezember vergangenen Jahres die LDF auch die Kommunalwahlen gewonnen hatte. Sie wird nun auch weiterhin die Regierung des 35 Millionen Einwohner zählenden Bundesstaates stellen.