Bei den anhaltenden Protesten kommt es im Sudan immer wieder zu massiver Gewaltanwendung durch die Putschisten. Das Militär versucht, Demonstrationen durch Brutalität und Blockaden zu unterdrücken.
Khartum. Die Proteste gegen den Militärputsch im Sudan gehen weiter, doch im Rahmen neuerlicher Großdemonstrationen sind erneut Todesfälle zu beklagen. Nach Angaben eines Ärztekomitees haben sudanesische Sicherheitskräfte bei landesweiten Protesten vier Menschen erschossen. Die Sicherheitskräfte feuerten Tränengas und Betäubungsgranaten ab, als die Demonstranten am Donnerstag in Richtung des Präsidentenpalastes in der Hauptstadt Khartum marschierten, um gegen die Regierungsbeteiligung des Militärs zu demonstrieren.
Die Sudanesische Kommunistische Partei berichtet von barbarischer Gewalt der Putsch-Streikkräfte gegen die Proteste sowie von der Blockade von medizinischer Ersthilfe für Verletzte. Auch vier Krankenhäusern sollen abgeriegelt worden sein. Bereits in der Vergangenheit kam es seitens der „Sicherheitskräfte“ immer wieder zu Angriffen auf Spitäler.
Die Proteste markierten den elften Tag größerer Demonstrationen seit dem Staatsstreich am 25. Oktober dieses Jahres. Bei diesem war der zivile Premierminister Abdalla Hamdok von der Armee abgesetzt, am 21. November jedoch wieder eingesetzt worden – allerdings unter der Bedingung einer Beteiligung des Militärs an der Regierung, weswegen die Proteste fortgesetzt werden.
Quelle: Al Jazeera / Sudanesische KP