Peking. So erfolgreich die ersten sieben Wettkampftage waren, so sehr war das Wochenende zum Vergessen: Wie schon am gestrigen Samstag gab es auch am Sonntag keine Medaille für Österreich.
Im Riesentorlauf der alpinen Skifahrer sah es zur Halbzeit noch recht gut aus, als Stefan Brennsteiner mit nur vier Hundertstelsekunden Rückstand auf Rang 2 lag. Doch im zweiten Lauf rutschte er kurz vor dem Ziel aus und begrub alle Medaillenhoffnungen im chinesischen Schneetreiben – Brennsteiner fuhr noch über die Linie und wurde mit über 15 Sekunden Rückstand als 27. gewertet. Beim Sieg des Schweizer Topfavoriten Marco Odermatt vor dem Slowenen Žan Kranjec und dem amtierenden RTL-Weltmeister Mathieu Faivre aus Frankreich blieben die übrigen ÖSV-Starter nur Statisten: Raphael Haaser war mit Rang 11 noch der beste, Marco Schwarz wurde 14. – beide hatten über drei Sekunden Rückstand. Manuel Feller, zur Halbzeit noch 7., schied in der Entscheidung aus.
In den Verfolgungsrennen im Biathlon gab es für das ÖOC ebenfalls nichts zu holen: Bei den Frauen vergab Medaillenhoffnung Lisa Hauser ihre Chancen mit zwei Fehlern beim Stehendschießen und belegte am Ende Platz 7 mit etwas mehr als zwei Minuten Rückstand. Katharina Innerhofer wurde anständige 22., Julia Schwaiger 44. Die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland lief souverän zu Gold vor der Schwedin Elvira Öberg und ihrer Landsfrau Tiril Eckhoff. – Bei den Männern konnte Routinier Eder Simon Eder sein Potenzial als bester Schütze im Feld nicht ausspielen – mit insgesamt fünf Fehlern wurde er nur 37. Felix Leitner hingegen verbesserte sich gegenüber dem Sprint (46.) erheblich und belegte nach einer rekordverdächtigen Aufholjagd den beachtlichen 10. Platz. Gold holte sich Quentin Fillon Maillet aus Frankreich vor dem Norweger Tarjei Bö und dem Russen Eduard Latypow.
Vanessa Herzog startete in die Eisschnelllaufbewerbe mit dem 500-Meter-Rennen. Leider wiederholte sie über diese Distanz das unglückliche Ergebnis von 2018 und wurde neuerlich Vierte – lediglich sieben Hundertstelsekunden fehlten auf Bronze. Damit bleibt die Tirolerin, deren Vorbereitung allerdings durch schwere Rückenprobleme gestört wurde, weiter ohne Olympiamedaille, den größten Erfolg stellt der Weltmeistertitel von 2019 dar. Gold gewann die US-Amerikanerin Erin Jackson – sie ist gleichzeitig die ersten afroamerikanische Winterolympiasiegerin –, Silber die Japanerin Miho Takagi, Bronze die Russin Angelina Golikowa.
Nach zwei Nullnummern in den letzten beiden Tagen hat Österreich im Medaillenspiegel natürlich Boden verloren. Das ÖOC-Team hält weiterhin bei 14 Medaillen (4xG, 6xS, 4xB), was Zwischenrang 7 bedeutet.