Imperialistische Mächte nutzen verringerte mediale Aufmerksamkeit zur Ausweitung der Präsenz. Zugriff auf Ölfelder ist Kernaufgabe der US-Truppen.
Deir ez-Zor. Die US-amerikanischen Besatzungstruppen in Syrien geraten in den letzten Monaten zunehmend unter Druck: Erst Mitte März kam es zu einem Raketenangriff auf eine Basis in der Provinz Deir ez-Zor in der Nähe des Al-Omar-Ölfeldes, mehrere Soldaten wurden dabei verletzt. Nun berichten lokale Medien davon, dass zwei größere US-Konvois mit Waffen, Munition und sonstiger Ausrüstung bei der Verstärkung von Militärbasen gesichtet wurden.
Insgesamt unterhalten die USA derzeit 12 Stützpunkte im Nordosten Syriens, der Großteil davon befindet sich in unmittelbarer Nähe von Ölfeldern. Deren Schutz vor den Resten des IS ist auch die offizielle Begründung für die Truppenpräsenz der Amerikaner. Die rund 900 Soldaten haben für ihre Präsenz selbstverständlich keinerlei Mandat der syrischen Regierung, vielmehr wirft diese den Besatzern vor, ihre Anwesenheit trage zur Entstehung bewaffneter Gruppen bei.
Türkei intensiviert Drohnenterror
Über die wirtschaftlich und strategisch bedeutsame Sicherung der enormen Ölreserven geht der Einsatz der Amerikaner tatsächlich kaum hinaus. Die Administration vor Ort wie auch den Großteil des Kampfes gegen diverse islamistische Gruppen übernehmen die kurdisch dominierten „Demokratischen Kräften Syriens“ (SDF). Diese berichten von einer Ausweitung des Drohnenterrors der Türkei, immerhin NATO-Partner der USA, in Nord- und Ostsyrien.
Das US-amerikanische „Central Command“ teilte nun mit, mit den SDF gemeinsame Manöver mit schwerem Gerät durchzuführen. Die angesichts des Krieges in der Ukraine medial kaum beachtete Verstärkung der illegalen amerikanischen Militärpräsenz wie auch die vermehrten Angriffe durch die Türkei zeigen einmal mehr die Heuchelei des Kriegsbündnisses NATO auf.