Die Gewerkschaften EGV und Verdi werden in einem eintägigen bundesweiten Warnstreik morgen das deutsche Verkehrssystem auf der Schiene, in der Luft und zu Wasser zu einem großen Teil lahmlegen. Sie fordern höhere Löhne und Respekt für die Beschäftigten, die von der Teuerungswelle, die zum Großteil den kurzsichtigen Russland-Sanktionen zu verdanken ist, massiv betroffen sind.
Bundesrepublik Deutschland. Die Eisenbahnergewerkschaft EVG und Verdi haben für Montag 350.000 Beschäftigte zu einem bundesweiten Warnstreik im Verkehr aufgerufen. Lahmgelegt werden sollen der Fern- und Regionalverkehr auf der Schiene, Flughäfen, Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft. Betroffen wird der Bahn- und Flugverkehr auch in Österreich sein.
Der Schritt sei notwendig geworden, da die Unternehmen in den laufenden Tarifverhandlungen »nach wie vor sämtliche Augen verschließen«, erklärte der EVG-Vorsitzende Martin Burkert. Die Gewerkschaft ruft Beschäftigte in 50 Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen, darunter die Deutsche Bahn, zum ganztägigen Warnstreik auf. Habe der letzte Tarifabschluss nur mickrige 1,5 Prozent bedeutet, dürften gerade die unteren Lohngruppen in dieser Gehaltsrunde »nicht abgekoppelt werden«, so Burkert. Die EVG fordert für die Beschäftigten zwölf Prozent mehr Geld, mindestens aber 650 Euro mehr pro Monat.
Verdi fordert für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber 500 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Quelle: junge Welt