Die Vereinten Nationen (UN) trauern um 109 Mitarbeiter, die beim israelischen Bombardement im Gazastreifen getötet wurden. Dies stellt den bisher verlustreichsten Konflikt für die UNO dar.
Gaza. Die Vereinten Nationen (UN) haben weltweit ihre Fahnen auf halbmast gesenkt, um der 109 Mitarbeiter zu gedenken, die beim israelischen Bombardement des Gazastreifens getötet wurden. Diese Tragödie markiert den bisher verlustreichsten Konflikt für die UNO. Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) allein hat seit dem 7. Oktober 101 Mitarbeiter verloren, während andere UN-Organisationen acht Tote zu beklagen haben. Die Opfer waren Lehrerinnen und Lehrer, Ärztinnen und Ärzte, Psychologinnen und Psychologen, Pflegerinnen und Pfleger, Technikerinnen und Techniker sowie Ingenieure, die im Dienste der Vereinten Nationen ihr Leben verloren haben.
Die israelische Darstellung, dass die getöteten UNRWA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Mitglieder der Hamas gewesen seien, wurde von der Sprecherin des UNRWA, Juliette Touma, strikt zurückgewiesen. Sie betonte, dass alle Mitarbeiter regelmäßig von der Besatzungsmacht Israel überprüft worden seien, ohne Beanstandungen. Der Tod der UNRWA-Mitarbeiter spiegele die erschütternde Realität wider, der die Menschen im Gazastreifen ausgesetzt seien.
Die humanitäre Lage im Gazastreifen verschärft sich weiter, da das Al-Kuds-Krankenhaus in Gaza-Stadt aufgrund von Strommangel, Wasserknappheit, fehlenden Medikamenten und zunehmenden Kämpfen nicht mehr arbeiten kann. Der Palästinensische Rote Halbmond bereitet die Evakuierung von 6.000 Personen vor, darunter Patientinnen und Patienten, medizinisches Personal und Binnenvertriebene.
In Israel wurden unterdessen Maßnahmen gegen Medien ergriffen, darunter das Verbot des libanesischen Senders Al-Majadin, den Israel als feindlich gesinnt betrachtet. Auch der katarische Nachrichtensender Al-Dschasira steht unter Druck, mit Berichten über Bedrohungen durch die israelische Armee gegen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gazastreifen. Nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) wurden bisher mindestens 40 Journalisten und Medienmitarbeiter im Gazakrieg getötet.
Quelle: junge Welt