Rechtsanwalt Peter Lechenauer erwartet im Fall einer abgeschobenen Familie aus Bruck (Pinzgau) nach Georgien eine rasche Entscheidung vom Verwaltungsgerichtshof. Kritisiert wird, dass die Asylbehörde die Ausweisung beschlossen hatte, aber zehn Tage lang niemanden darüber informierte, was zu den aktuellen unwürdigen Lebensbedingungen der Familie in Georgien führte.
Salzburg. Der Salzburger Rechtsanwalt Peter Lechenauer erwartet eine rasche Entscheidung im Fall der Familie aus Bruck (Pinzgau), die nach Georgien abgeschoben wurde. Er hat eine Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) eingereicht und argumentiert, dass die Behörde das Wohl des Kindes bei ihrer Entscheidung nicht angemessen berücksichtigt hätte.
Zusätzlich hat die Asylbehörde die Entscheidung zur Ausweisung getroffen, jedoch versäumt, dies für einen Zeitraum von zehn Tagen mitzuteilen. Die Polizei setzte schließlich den Beschluss um.
Seit sieben Jahren ansässig
Der Fall legt Zeugnis ab für die völlig verquere und unmenschliche Abschiebepolitik im Land. Vor zwei Wochen wurde die Familie mit vier Mitgliedern abgeschoben, die seit sieben Jahren im Pinzgau lebte und laut örtlichen Bewohnerinnen und Bewohnern bestens integriert war. Die Familie befindet sich mittlerweile in Georgien, wo sie unter unzumutbaren Bedingungen leben muss, wie die Direktorin der örtlichen Volksschule berichtet, die die Familie besucht hat. Die Bewohnerinnen und Bewohner von Bruck an der Glocknerstraße sind nach wie vor schockiert.
Die Bürgermeisterin Barbara Huber (ÖVP) lehnte es am Montag gegenüber dem ORF ab, sich zum Fall zu äußern. In der Gemeinde geben viele die Hoffnung nicht auf, dass für die Familie mit ihren beiden Kindern doch noch eine humanitäre Lösung gefunden wird und sie nach Bruck zurückkehren darf. Sowohl das Fußballteam als auch die Mitschülerinnen und Mitschüler in der Brucker Volksschule vermissen weiterhin ihren Ex-Schulkameraden und Stürmer Andria.
Quelle: ORF