Das von der Linken-Abgeordneten Sarah Wagenknecht und der Emma-Herausgeberin und Feministin Alice Schwarzer initiierte „Manifest für den Frieden“ haben binnen weniger Tage bereits fast eine halbe Million Menschen (Stand vom 15.02.2023) unterschrieben.
Berlin. „Heute ist der 352. Kriegstag in der Ukraine (10.2.2023). Über 200.000 Soldaten und 50.000 Zivilisten wurden bisher getötet. Frauen wurden vergewaltigt, Kinder verängstigt, ein ganzes Volk traumatisiert. Wenn die Kämpfe so weitergehen, ist die Ukraine bald ein entvölkertes, zerstörtes Land. Und auch viele Menschen in ganz Europa haben Angst vor einer Ausweitung des Krieges. Sie fürchten um ihre und die Zukunft ihrer Kinder“, schreiben die Erstunterzeichnerinnen und Erstunterzeichner des Manifests. Unter ihnen sind neben den beiden Initiatorinnen bekannte Namen aus allen gesellschaftlichten Schichten, darunter auch einige Österreicherinnen und Österreicher, die in Deutschland leben, wie Valie Export, Gottfried Helnwein und Peter Weibel. Weitere Unterstützerinnen und Unterstützer sind etwa der Liedermacher Reinhard Mey, die Schauspielerin Hanna Schygulla, der ehemalige Vizepräsident der EU-Kommission, Günter Verheugen, der Ex-General der Bundeswehr Erich Vad oder der Vorsitzende des Zentralrats der deutschen Sinti und Roma, Romani Rose.
Waffenstillstand und Friedensverhandlungen gefordert
„Präsident Selenskyj macht aus seinem Ziel kein Geheimnis. Nach den zugesagten Panzern fordert er jetzt auch Kampfjets, Langstreckenraketen und Kriegsschiffe – um Russland auf ganzer Linie zu besiegen? Noch versichert der deutsche Kanzler, er wolle weder Kampfjets noch „Bodentruppen“ senden. Doch wie viele „rote Linien“ wurden in den letzten Monaten schon überschritten?“, heißt es im Manifest, und weiter: „Es ist zu befürchten, dass Putin spätestens bei einem Angriff auf die Krim zu einem maximalen Gegenschlag ausholt. Geraten wir dann unaufhaltsam auf eine Rutschbahn Richtung Weltkrieg und Atomkrieg? Es wäre nicht der erste große Krieg, der so begonnen hat. Aber es wäre vielleicht der letzte.
Die Ukraine kann zwar – unterstützt durch den Westen – einzelne Schlachten gewinnen. Aber sie kann gegen die größte Atommacht der Welt keinen Krieg gewinnen. Das sagt auch der höchste Militär der USA, General Milley. Er spricht von einer Pattsituation, in der keine Seite militärisch siegen und der Krieg nur am Verhandlungstisch beendet werden kann. Warum dann nicht jetzt? Sofort!“
Der deutsche Bundeskanzler wird aufgefordert, sich an die Spitze einer „starken Allianz für einen Waffenstillstand und für Friedensverhandlungen setzen“, denn jeder verlorene Tag koste bis zu 1.000 weitere Menschenleben und brächte uns dem 3. Weltkrieg näher.
Faschisten-Verehrer Melnyk zuckt aus
Der stellvertretende Außenminister der Ukraine, ein Verehrer des Ukro-Faschistenführers Stepan Bandera, kriegt sich gar nicht ein vor lauter Hass auf Wagenknecht, Schwarzer und alle anderen, die das Menifest unterstützen. Erst nannte er sie „Putinsche Handlanger:Innen“, dann postete er auf Twitter am laufenden Band weitere Beleidigungen. Dass die Ukraine solche Leute in Top-Positionen im diplomatischen Dienst beschäftigt, spricht Bände. Aber auch eine seiner besten Freundinnen, die grüne deutsche Außenministerin Annalena Baerbock, fand sich bemüßigt, gegen das Manifest zu hetzen.
Derweil wird von den Initiatorinnen Wagenknecht und Schwarzer für den 25. Februar zu einer großen Friedensmanifestation nach Berlin aufgerufen. Ob die Partei Die Linke diese Initiative ihrer beliebtesten Abgeordneten unterstützt, ist noch offen. Auch in dieser Partei gibt es zahlreiche Befürworter der Waffenlieferungen an die Ukraine.
Quelle (mit der Möglichkeit der Unterzeichnung): Petition · Manifest für Frieden · Change.org