HomeInternationalesGabun: Die Armee inszenierte einen Staatsstreich

Gabun: Die Armee inszenierte einen Staatsstreich

Libreville. Die gabunische Armee kündigte die Annullierung der Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen und die Auflösung der Machtinstitutionen an, berichtet AFP. „Gabunische Soldaten verkünden im Fernsehen die Annullierung von Wahlen und die Auflösung von Institutionen“, hieß es in der Videobotschaft. Das Militär kündigte an, das derzeitige Regime im Land beenden zu wollen. In der Hauptstadt Libreville sind laut France-Presse Schüsse zu hören. Berichten von Reuters zufolge gab es Fernsehbilder, die offenbar aus dem Präsidentenpalast gefilmt wurde, auf denen am Morgen Hunderte von Menschen in der Hauptstadt Libreville auf die Straße und feierten.

Am Mittwochmorgen wurde bekannt, dass Gabuns derzeitiger Präsident Ali Bongo Odiba mit 64,2 Prozent der Stimmen als Staatsoberhaupt wiedergewählt wurde. Ali-Ben, der in Frankreich an der Sorbonne studierte, ist seit 2009 Präsident und löste seinen Vater ab, der von 1967 bis 2009 das Staatoberhaupt von Gabun war.

Zuvor hatten die gabunischen Behörden die Ausstrahlung des französischen Radiosenders RFI (Radio France Internationale) und des Fernsehsenders France24 ausgesetzt. Im Land wurde eine Ausgangssperre verhängt und der Internetzugang blockiert. Auch die Außengrenzen des Staates sind geschlossen.

Der zentralafrikanische Staat, ist einer der rohstoffreichsten Staaten Afrikas, mit erheblichen Erdölreserven vor der Küste. Trotz dieser guten Ausgangslage und einem vergleichsweise hohen BIP leben etwa 80 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze.

Gabun, ein Küstenstaat in Zentral-Westafrika, ist das Jüngste in einer Reihe von Ländern in der Region, die mit einem Militärputsch konfrontiert sind. Mali, Burkina Faso und Niger hatten sich zuvor in einer ähnlichen Situation befunden, nicht zuletzt aufgrund der intensiven imperialistischen Rivalitäten, die auf dem afrikanischen Kontinent zwischen den USA und der EU auf der einen Seite und Russland-China auf der anderen Seite toben.

Quelle: Reuters/902​.gr

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