In einer bemerkenswerten internationalen Mobilisierung haben Hafenarbeiter in verschiedenen Teilen der Welt ein starkes Zeichen des Protests gegen Waffenlieferungen nach Israel gesetzt.
Am Freitagmorgen blockierten Hafenarbeiter im italienischen Genua Waffenlieferungen nach Israel mit dem klaren Motto „Der Krieg beginnt hier“. Das Kollektiv autonomer Hafenarbeiter (CALP) rief zum Protest gegen die „Kriegslogistik“ auf, an dem sich rund 500 Menschen beteiligten, darunter Hafenarbeiter, Mitglieder der Basisgewerkschaft USB, Angehörige des linken Parteienbündnisses Unione Popolare und pazifistische Studentenorganisationen.
Die Aktion wurde als Solidaritätsbekundung mit einem Aufruf der palästinensischen Gewerkschaften zur Blockade von Waffenlieferungen initiiert. Die Hafenarbeiter von Genua schlossen sich diesem Aufruf an, um ein Ende aller Waffengeschäfte im Hafen zu fordern. Die CALP betonte die Bedeutung des Hafens von Genua als Drehscheibe für europäische, insbesondere deutsche Waffenlieferungen.
Der Genueser Hafen gilt tatsächlich als bedeutende Drehscheibe für europäische Waffenlieferungen, und CALP-Sprecher José Nivoi enthüllte, dass sogar am Passagierboot-Terminal Militärlastwagen beladen wurden, die möglicherweise für die Unterdrückung von Migrantinnen und Migranten bestimmt waren.
Die konkrete Blockade betraf eine Lieferung des Frachtunternehmens ZIM, das regelmäßig im Hafen von Genua operiert. Der Frachter sollte in den frühen Morgenstunden Richtung Israel aufbrechen, um frisches Kriegsmaterial aus der EU zu liefern. Ähnliche Mobilisierungen ereigneten sich weltweit, von Sydney über Barcelona bis zu den Vereinigten Staaten. Vor wenigen Tagen berichtete die Zeitung der Arbeit über Arbeiter aus Spanien und Belgien, die sich weigerten, Kriegsmaterial zu verladen.
In Sydney protestierten Hafenarbeiter gegen das Anlegen eines Frachters der israelischen Firma ZIM, während in Barcelona die Hafenarbeiter ankündigten, „die Aktivitäten von Schiffen mit Kriegsmaterial“ zu verhindern. In den Vereinigten Staaten blockierten Aktivisten den Hafen von Tacoma, weil ein vor Anker liegendes US-Schiff Munition und Waffen für Israel geladen hatte.
Diese weltweiten Aktionen verdeutlichen, dass eine wachsende Zahl von Menschen sich gegen die Eskalation von Kriegen ausspricht und aktiv Maßnahmen ergreift, um Waffenlieferungen zu stoppen und ein Ende der globalen Kriegslogistik zu fordern.
Quelle: junge Welt