Die Versorgung der Bevölkerung ist im Gesundheitswesen nicht mehr gewährleistet, kritisiert die Gewerkschaft zusammen mit der Ärztekammer. Gefordert werden mehr finanzielle Mittel, faire Bezahlung und eine Aufstockung des Personals.
Wien. Personal am Limit, tausende fehlende Pflegekräfte und ein Gesundheitsminister, der gerade eine Pharma-Lobbyistin in führender Position der AGES einsetzt: Im Österreichischen Gesundheitswesen liegt einiges im Argen. Das ist vor allem auf die zunehmende Ökonomisierung und Profitorientierung sowie der neoliberalen Kaputtsparideologie der aktuellen wie früheren Regierungen zurückzuführen.
Unter dem Motto „Es ist fünf nach 12“ gingen deshalb gestern zwischen Feldkirch und Wien hunderte Beschäftigte des Gesundheitswesens auf die Straßen. Die Versorgungskrise lasse sich unter anderem an überlangen Wartezeiten auf Leistungen mobiler Pflege und Betreuung ablesen, so die „Offensive Gesundheit“. Die Personalknappheit und unzumutbare Arbeitsbedingungen führe dazu, dass die ausreichende Versorgung der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet werden könne.
Gleichzeitig wurde ein umfassender Forderungskatalog vorgelegt, der insbesondere eine Aufstockung der finanziellen Mittel, die Besetzung vakanter Stellen im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich, Verbesserungen bei der Aus‑, Fort- und Weiterbildung sowie die Anerkennung als Schwerarbeit.
Eine ähnliche Protestaktion wie gestern vor den Spitälern gab es bereits im Dezember, als dem Gesundheitsminister eine Gefährdungsanzeige übergeben wurde. Die Bundesregierung zeigte sich bisher nicht sehr beeindruckt.
Quelle: ORF