Während der Verhandlungen zum Metaller-Kollektivvertrag kommt es in dieser Woche zu zeitlich begrenzten Streiks. Am Donnerstag streikte die Belegschaft des Umweltdienstes Burgenland und die gelben Säcke blieben liegen.
Eisenstadt. Am Donnerstag wurde im Burgenland der Müll nicht abgeholt, da die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Umweltdienstes streikten. Die Müllfahrzeuge des Umweltdienstes Burgenland standen still. Dies liegt daran, dass die Beschäftigten des Umweltdienstes zu den Metallarbeiterinnen und ‑arbeitern zählen. Im Burgenland gehören etwa 30 Unternehmen mit etwa 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur Metallindustrie. Diese wiederum haben im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen österreichweit den vorerst größten Streiktag eingelegt.
Mathias Rehrl, der Landesvorsitzende von Pro-Ge Burgenland, erklärte in diesem Kontext: „Solange wir kein faires Angebot für unsere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von der anderen Seite bekommen haben, werden wir an unserer Forderung nichts ändern, wir bleiben bei den 11,6 Prozent.“ Eine Forderung, die angesichts der Teuerung und der Milliardenprofite der Unternehmen mehr als vorsichtig erhoben wird.
In der sechsten Verhandlungsrunde wurden von Unternehmerseite eine sehr unspektakuläre Lohn- und Gehaltserhöhung von sechs Prozent sowie eine Einmalzahlung angeboten. Die Gewerkschaft hielt dies für unzureichend. Im Interview mit dem ORF Burgenland erklärte der ÖGB-Landesvorsitzende Erich Mauersics, dass die Gewerkschaft bereit sei, die Streiks weiter auszudehnen. Er sagte: „Ich hoffe, dass es nicht notwendig ist. Aber bereit ist man, glaube ich, allemal. Das wird die Gewerkschaft ProGE entscheiden. Da geht es um die Menschen, da geht es um die, die heute hier streiken, die das ganze Jahr den Müll von uns wegräumen.“ Mauersics äußerte die Hoffnung, dass es nicht zu Zuständen wie in Frankreich oder Italien kommen werde, wo die Straßen aufgrund von Streiks der Müllabfuhr zuweilen überquellen, dafür aber auch beachtet werden.
Die Verhandlungen werden am Montag fortgesetzt. Es ist noch unklar, wer die Löhne und Gehälter für die Streiktage übernehmen wird. Die Gewerkschaft wird für ihre Mitglieder bezahlen, aber das vorrangige Ziel des Streiks ist es, dass die Unternehmen die Zeiten der Betriebsversammlungen und Streiks vergüten, betonte Andreas Horvath, der Landesgeschäftsführer der ProGe Burgenland. Der liegen gebliebene Müll wird indes am Samstag abgeholt.
Quelle: ORF