Beim Möbelhandelsriesen Kika/Leiner verlieren über 60 Prozent der Belegschaft ihre Arbeitsplätze. Die rigorose Maßnahme ist Teil der Profitsanierung des neuen Eigentümers.
St. Pölten. Lange hat es nicht gedauert, bis das Befürchtete geschieht: Nur wenige Tage nach dem Verkauf des Möbelhandelskonzerns Kika/Leiner durch René Benkos Signa-Holding kündigte das neue Management um Hermann Wieser einen umfassenden Kahlschlag an. 23 von insgesamt 40 Standorten müssen schließen, 1.900 von 3.100 Beschäftigten verlieren ihre Jobs. Durch die Einsparungen sollen die Gewinne wieder vermehrt sprudeln.
Wieser, schon früher CEO bei Kika/Leiner, hat das Möbelgeschäft von Benko dem Vernehmen nach um einen symbolischen Preis übernommen, allerdings auch Verbindlichkeiten. Nach üblicher kapitalistischer Manier soll die Profitsanierung nun auf dem Rücken der Arbeiterklasse stattfinden. In ganz Österreich – von Imst bis Eisenstadt, von Mistelbach bis Liezen – werden Filialen geschlossen und massenhaft Personal abgebaut.
Aber auch Mietkosten werden eingespart. Die wertvollen Immobilien der Kika/Leiner-Gruppe gingen nämlich nicht an Wieser, sondern an die Grazer Supernova-Gruppe – hierfür soll Benko, so berichten Medien, bis zu 400 Millionen Euro kassiert haben. Mit der Schließung von Filialen stehen dem Immobilienkonzern sodann zahlreiche Gebäude für anderweitige Spekulationen zur Verfügung.
Quelle: Der Standard